Kinder daddeln gern. Das geht bei Handy-, Tablet- und Computergames richtig ins Geld - wenn In-App-Käufe (im wahrsten Sinne des Wortes) "im Spiel" sind. Extra-Leben, Extra-Level, Extra-Kräfte - vieles kostet extra. So wird ein ursprünglich kostenfrei heruntergeladenes Spiel richtig teuer.
Meistens sind es zwar nur kleinere Beträge, die fällig werden. Aber die können sich im Spielfieber schnell summieren. Wie kannst du als Mama oder Papa kontrollieren, welche In-App- (oder In-Game-) Käufe dein Kind tätigen darf - und welche nicht. Welche Rechte hast du?
Habe ich ein Widerrufsrecht bei In-App-Käufen?
Wenn du etwas über das Internet online kaufst, dann hast du normalerweise ein 14-tägiges Widerrufsrecht. ABER: Bei digitalen Inhalten (dazu zählen In-App-Käufe) erlischt dein Widerrufsrecht, sobald du auf den Inhalt zugreifen kannst.
Dürfen Kinder überhaupt In-App-Käufe abschließen?
Das hängt vom Alter der Kinder ab.
- Kinder sind bis zu ihrem siebten Geburtstag nicht geschäftsfähig und können daher keine Verträge, wie In-App-Käufe, abschließen.
- Ab dem 7. Lebensjahr sind Kinder beschränkt geschäftsfähig. Damit ein Vertrag jedoch wirksam wird, musst du als Mama oder Papa zustimmen! Wenn du ds nicht machst, dann ist der Kaufvertrag unwirksam. (Ausnahme: Der sogenannte Taschengeldparagraf)
Müssen Eltern für In-App-Käufe / In-Game-Käufe ihrer Kinder haften?
Wenn dein Kind sich dein Handy schnappt und dort einen In-App-Kauf tätigt, kannst du der Rechnung widersprechen – je früher, desto besser. Lass dich vom App-Store-Betreiber nicht verunsichern, bestehe auf dein Recht!
Wichtig: Du solltest alles unternehmen, damit sich das nicht wiederholt. Denn im Wiederholungsfall geht die Rechtsprechung davon aus, dass du als Mama oder Papa diese Ausgaben zumindest duldest. Dann wird es schwierig, die Rechnung zu bestreiten.
Welche Möglichkeiten gibt es, um In-App-Käufe von Minderjährigen zu verhindern?
1. Gehe in die Einstellungen deines Handys, um In-App-Käufe komplett zu verhindern oder mit Passwörtern zu schützen. Die Verbraucherzentrale verrät, was du genau tun musst.
2. Hinterlege eine Guthaben-Karte für In-App-Käufe. So hast du mehr Kontrolle.
3. Prüfe schon vor dem Herunterladen eines Spiels, ob fürs Weiterkommen In-Game-Käufe zwingend notwendig sind - schau dafür zum Beispiel auf die Bewertungen von anderen Spielern.
4. Verlange von deinem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre. Dadurch lassen sich ungewollte Abbuchungen über die monatliche Handyrechnung verhindern. Das geht in der Regel online über die Webseite deines Providers.
Kurzzusammenfassung
Wenn dein Kind sich dein Handy schnappt und dort einen In-App-Kauf tätigt, kannst du der Rechnung widersprechen – je früher, desto besser. Lass dich vom App-Store-Betreiber nicht verunsichern, bestehe auf deinem Recht!