Wenn du mit dem Auto in den Pfingsturlaub startest, weißt du: In vielen Nachbarländern brauchst du eine Vignette, oft kommen noch zusätzlich Tunnel- oder Brückengebühren dazu. Was kostet es wo?
Österreich - Vignette und Maut
In Österreich ist das Maut-Pickerl, die Vignette, in diesem Jahr besonders schön: Purpur! Aber: An die Scheibe geklebt wird sie fast nur noch von Touristen, vor allem die 10-Tage-Version für 9,90 Euro. Die Österreicher selbst und auch immer Touristen nutzen die digitale Maut, kontrolliert wird dann per Kennzeichenerkennung. Achtung: Besorge dir die Vignette immer über die offizielle Asfinag-Seite. Denn es gibt viele Anbieter im Internet, die dir die Vignette "vermitteln" wollen, aber zu deutlich höheren Preisen.
Deshalb: Nutze ausschließlich die >> offizielle Asfinag-Seite << für den Vignetten-Kauf.
Wichtig: Kaufe dein Ticket spätestens 18 Tage vor deiner Abfahrt, damit es während deines Urlaubs gültig ist. Alternative: Du kannst dich auch problemlos als Geschäftskunde ausgeben, dann verzichtest du aber auf dein Widerrufsrecht. Dafür kannst du die Vignette dann aber sofort nutzen.
Für teuer gebaute Transitstrecken wie den Brenner, die Tauernautobahn, den Katschbergtunnel, die Karawanken oder den Arlbergtunnel wird noch einmal eine Extra-Streckenmaut fällig, zusätzlich zum Pickerl. Du kannst an den Mautstationen die Streckenmaut bezahlen. Schneller geht's meistens, wenn du auch hier vorab online bezahlst.
Italien - Maut auf vielen Autobahnen
In Italien muss auf den meisten Autobahnen Maut gezahlt werden. Nach dem Auffahren wird an den Kontrollstellen ein Ticket gezogen, beim Ausfahren muss das Ticket in einen Automaten geschoben und dann bar oder per Karte bezahlt werden. Der Preis richtet sich nach den gefahrenen Kilometern. Es gibt auch ein Lesegerät zum Installieren an der Windschutzscheibe – sie zählen die zurückgelegten Autobahnkilometer automatisch, die entsprechende Maut wird dann vom Bankkonto eingezogen. Im Durchschnitt kostet in Italien ein Autobahnkilometer 7 Cent. Für eine Fahrt fast durchs halbe Land, von Mailand bis Rom, werden rund 42 Euro fällig. In Süditalien ist es günstiger, dort sind einige Autobahnabschnitte auch umsonst - wie etwa auf Sizilien.
Tschechien - Vignette
Wenn du auf den tschechischen Fernstraßen fährst, muss du spätestens hinter der Grenze entscheiden, ob du die Gebühr für zehn oder 30 Tage oder für ein Jahr entrichten will. Aktuell liegen die Sätze bei etwa 13, 23 oder 63 Euro (Wechselkurs vom 26. Mai 2023).
Früher musstest du eine Vignette kaufen und an der Windschutzscheibe ankleben. Seit zwei Jahren gibt es stattdessen die digitale E-Vignette in Kraft. Die kannst du über die Betreibergesellschaft erwerben: https://edalnice.cz/de/index.html#/validation
Die Überwachung erfolgt über die Mautbrücken, die früher für Lastwagen verwendet wurden. Diese werden inzwischen über ein satellitengestütztes System kontrolliert.
Frankreich - Maut auf vielen Autobahnen
Eine Vignette gibt es in Frankreich nicht. Die verschiedenen Betreiber der französischen Autobahnen kassieren für Erhalt und Ausbau eine Maut, deren Höhe nicht einheitlich festgelegt ist. Sie richtet sich nach gefahrenen Kilometern und nach der Fahrzeugklasse, aber auch danach, wo du fährst. Im Elsass oder in der Bretagne gibt es zum Teil kostenlose Abschnitte. Im Süden ist es besonders teuer. Auf günstigen Strecken ist man mit sechs Euro pro 100 Kilometer dabei, andere kosten dreimal so viel. Im Durchschnitt fallen pro Kilometer zirka neun Cent an. Auf autoroutes.fr kannst du die Maut kalkulieren: Straßburg – Paris kostet demnach etwa 40 Euro, Paris – Marseille über 60. Außerdem können Tunnel und Brücken extra kosten. Der Mont-Blanc-Tunnel derzeit pro PKW fast 50 Euro, das Viadukt von Millau mindestens zwölf. Wer keine Maut zahlen will, nutzt die meist komfortablen Nationalstraßen - braucht aber natürlich trotzdem länger für die Fahrt in den Urlaub.
Bezahlen kann man die Maut übrigens per Kreditkarte und bar, oft aber nur mit Münzen. Oder elektronisch. Dafür bestellt man eine Mautbox und befestigt diese an der Windschutzscheibe. Dann darf man an den Mautstationen elegant durch die mit kleinem 't' für 'télépéage' beschrifteten Korridore fahren.
Schweiz - Jahresvignette
In der Schweiz braucht man für die Autobahn eine Jahresvignette, die vorne an die Windschutzscheibe geklebt wird. Sie ist in diesem Jahr gelb, kostet 40 Schweizer Franken (ungefähr 42 Euro). Im Vergleich zu den sonstigen Lebenskosten in der Schweiz ist die Vignette sehr günstig. Die Vignetten gelten immer von Anfang Dezember bis Ende Januar gelten – also 14 Monate lang. Das heißt: Wer mit dem Auto über Weihnachten und Neujahr in die Schweiz fährt muss sich nicht zwei Vignetten kaufen.
Premiere 2023 in der Schweiz: Zum ersten Mal kannst du die Vignette auch als E-Vignette erwerben. Sie ist aktuell allerdings noch nicht verfügbar, soll aber im Laufe des Jahres kommen.
>> Mehr Infos: Mit dem Auto in den Urlaub - Daran müsst ihr vor dem Start in die Ferien denken!