Du bist Hausbesitzer und möchtest Strom selbst erzeugen? Das lohnt sich insbesondere dann, wenn du diesen Strom dann auch überwiegend selbst nutzt - und nicht ins allgemeine Stromnetz "abgibst". Denn das Geld, das du dafür vom Netzbetreiber bekommst, sinkt seit Jahren.
Insbesondere Haushalte mit einem relativ hohem Stromverbrauch, etwa durch ein E-Auto, können von einer Photovoltaikanlage profitieren. Denn der selbst erzeugte Strom ist deutlich günstiger als der vom Stromversorger. Aber auch die individuelle Haltung spielt eine Rolle: Mit einer Photovoltaikanlage können Hausbesitzer aktiv etwas für Umwelt und Klimaschutz tun.
Photovoltaik-Anlage: Für wen lohnt sich die Investition?
Ob sich eine Anlage finanziell rechnet, hängt von drei Faktoren ab: der Leistung der installierten Anlage, dem eigenen Stromverbrauch und den Tageszeiten, zu denen der Strom genutzt wird. Bevor Hauseigentümer beschließen, eine Photovoltaikanlage zu installieren, sollten sie daher abschätzen, wie viel Strom sie in Zukunft im Schnitt verbrauchen werden - und zu welcher Tageszeit. Denn der Solarstrom ist nicht zu jeder Tageszeit gleichermaßen verfügbar - es sei denn, ein teurer Batteriespeicher wird mit eingeplant. Ob sich eine Anlage finanziell rechnet, können Interessierte mithilfe eines Renditerechner der Stiftung Warentest ermitteln.
Für überschüssigen Strom, den Anlagenbesitzer nicht im eigenen Haushalt verbrauchen und stattdessen ins Netz einspeisen, erhalten sie eine Einspeisevergütung. Diese sinkt allerdings seit Jahren - eine Anlage lohnt sich daher umso mehr, je mehr Solarstrom selbst genutzt wird.
Wie hoch ist der Ertrag bei Photovoltaik?
Legt man den durchschnittlichen Strombedarf eines 4-Personen-Haushalts zugrunde, der bei etwa 4.000 kWh liegt, ist eine Fläche von etwa 40 Quadratmetern erforderlich, um den Eigenbedarf zu decken - sofern der erzeugte Strom zu jeder Tageszeit verfügbar wäre.
Photovoltaik: Was kostet eine Anlage?
Eine Photovoltaikanlage ist immer eine langfristige Investition. In der Regel amortisieren sich die Kosten erst nach etlichen Jahren. Größere Anlagen sind dabei rentabler als kleine. Bei einer kleineren Anlage, die etwa 4.000 Kilowattstunden (kWh) Strom produziert, ist mit etwa 6.800 Euro (plus Mehrwertsteuer) zu rechnen.
Kann ich eine Photovoltaik-Anlage auf jedem Hausdach installieren?
Statisch gesehen sind die meisten Hausdächer geeignet, um eine Anlage zu installieren. Allerdings sollte das Dach idealerweise eine Neigung von 30 bis 35 Prozent aufweisen, nicht verschattet und nach Süden ausgerichtet sein. Aber auch West- und Ostausrichtungen können sinnvoll sein. Die baulichen Voraussetzungen kann man mit einem Eignungs-Check prüfen lassen, den die Verbraucherzentralen für 30 Euro anbieten.
Zwar ist es erlaubt, die Anlagen selbst auf dem Dach zu montieren. Davon ist aber abzuraten, denn die Hersteller geben die oft sehr langen Garantien nur bei Montage durch einen Fachbetrieb. Zudem muss ohnehin ein Elektroinstallateur kommen, um die Anlage an das Stromnetz anzuschließen.
Welche Förderungen bekomme ich für meine Photovoltaik-Anlage?
Wer eine Photovoltaik-Anlage plant, kann für die Finanzierung einen zinsgünstigen Kredit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ein Teil des produzierten Stroms ins Netz eingespeist wird. Gefördert wird zudem der Einbau von Batteriespeichern. Auch in einigen Kommunen und Regionalverbänden gibt es (noch) Förderprogramme für Photovoltaikanlagen oder Batteriespeicher.
Was sind Batteriespeicher?
Mit Batteriespeichern lässt sich überschüssiger Solarstrom, der etwa in den Mittagsstunden erzeugt wird, für einen späteren Verbrauch speichern. Diese Speicher sind derzeit noch relativ teuer. Für Haushalte mit hohem Stromverbrauch kann sich die Anschaffung dennoch lohnen. Viele Experten empfehlen allerdings, mit der Anschaffung noch etwas zu warten. Sie rechnen damit, dass die Preise in den nächsten Jahren deutlich fallen werden.
Quelle: Photovoltaikanlagen: Vorteile, Kosten und Förderung (ndr.de)
Kurzzusammenfassung
Insbesondere Haushalte mit einem relativ hohem Stromverbrauch, etwa durch ein E-Auto, können von einer Photovoltaikanlage profitieren. Denn der selbst erzeugte Strom ist deutlich günstiger als der vom Stromversorger.