Kaum wird es wieder etwas wärmer, werden auch die Zecken aktiv. Wenn ihr draußen im Grünen unterwegs seid, ist also die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Zecken begegnet. Wie könnt ihr verhindern, dass sie stechen? Und was ist zu tun, wenn euch doch eins der Biester erwischt hat?
Bei Zecken denkt man oft zuerst an Wald oder unberührte Wiesen. Tatsächlich könnt ihr einer Zecke aber überall begegnen, wo es grün ist. Also auch in Parks und Gärten oder kleinen Grünstreifen in der Stadt.
Das Fiese an Zecken: Sie können über 50 verschiedene Krankheiten übertragen, darunter die gefährliche FSME (Hirnhautentzündung) und Borreliose. Inzwischen gilt ganz Bayern als FSME-Risikogebiet.
Wohin stechen Zecken am liebsten?
Besonders gern stechen Zecken an Stellen, wo die Haut eher dünn ist, also z.B. an Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle. Auch Haaransatz und Ohr sind beliebt.
Weil das Übertragungsrisiko für FSME und andere Krankheiten steigt, je länger die Zecke angebissen hat, ist es wichtig, dass ihr die Zecke so schnell wie möglich entfernt.
Wie entferne ich eine Zecke?
1. Das richtige Werkzeug: Am besten eignet sich eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder eine Zeckenpinzette. Falls ihr nichts davon daheim habt, könnt ihr auch die Fingernägel nehmen.
2. Direkt an der Bissstelle greifen: Fasst die Zecke mit euerm "Werkzeug" so nah wie möglich an der Bissstelle an und achtet darauf, dass ihr dabei die Zecke nicht quetscht (um keine Keime in euer Blut zu drücken).
3. Langsam und gerade herausziehen: Zieht die Zecke langsam und vorsichtig heraus, ohne sie zu drehen. Dadurch bleibt der Kopf nicht in der Haut stecken.
4. Einstichstelle desinfizieren: Reinigt die Stelle mit Alkohol oder Desinfektionsmittel.
5. Zecke entsorgen: Eine Zecke zu töten, ist nicht so einfach. Am besten, ihr zerdrückt sie mit einem Gegenstand oder zündet sie an.
Was mache ich, wenn der Kopf stecken bleibt?
Normalerweise fällt der Zeckenkopf nach kurzer Zeit von allein ab. Wenn sich die Haut um die Bissstelle rötet oder anschwillt, solltet ihr vorsichtshalber zum Arzt gehen.
Wann muss ich nach einem Zeckenstich zum Arzt gehen?
Wenn die Haut um die Bissstelle rot wird, solltet ihr die Stelle einem Arzt zeigen. Das kann auch erst nach ein paar Wochen passieren. Deshalb solltet ihr den Stich auch über mehrere Wochen beobachten.
Auch wenn ihr plötzlich Fieber, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen habt, solltet ihr zum Arzt gehen. Und natürlich, wenn ihr die Zecke nicht selbst entfernen könnt.
Wie kann ich mich vor einem Zeckenstich schützen?
- Meidet hohes Gras und Gebüsch (dort halten sich Zecken am liebsten auf)
- Tragt lange Kleidung, geschlossene Schuhe und lange Socken (nervig im Sommer, aber damit macht ihr es der Zecke schwer, eine gute Stelle zum Anbeißen zu finden)
- Sprüht euch mit Zeckenspray ein oder reibt freie Körperstellen mit Kokosöl ein
- Kontrolliert euren ganzen Körper nach einem Ausflug ins Grüne
Helfen Tricks wie Kokosöl und Kleber?
Studien haben nachgewiesen, dass Kokosöl Zecken abhalten kann, weil im Kokosöl ein bestimmter Stoff einhalten ist, den Zecken nicht mögen. Wichtig ist, dass das Kokosöl kalt gepresst wurde. Damit könnt ihr übrigens auch eure Hunde schützen.
Den Lifehack "Zecke mit Kleber einschmieren, wenn sie gebissen hat" lasst ihr besser sein. Der Kleber töte zwar die Zecke, aber es kann gut sein, dass sie sich vorher noch übergibt und dabei Krankheitserreger in euer Blut spuckt.
Soll ich mich gegen FSME impfen lassen?
Wenn ihr in einem FSME-Risikogebiet lebt, oder dort hinreisen wollt, empfiehlt die Ständige Impfkommission, eine FSME-Impfung zur Vorsorge. Was ein Risikogebiet ist, wird vom Robert-Koch-Institut in Berlin anhand mehrjähriger Beobachtungen festgelegt.
Die aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete könnt ihr beim RKI runterladen. (Stand: Januar 2025)
FSME - wie das Virus wütet und wo die Blutsauger besonders gefährlich sind
Was ist FSME und Borreliose und welche Zeckenarten gibt es
Zecke entfernen - SO macht ihr es richtig
Kurzzusammenfassung
Mit der steigenden Temperatur steigt auch die Aktivität der Zecken. Die Spinnentiere können zahlreiche Krankheiten übertragen, darunter auch so gefährliche wie FSME (Hirnhautentzündung) und Borreliose. Was ihr beachten solltet, wenn ihr in einem FSME-Risikogebiet lebt oder dorthin reisen wollt.