Deine Bank will höhere Gebühren für dein Girokonto? Dann ist jetzt der perfekte Augenblick, über einen Wechsel nachzudenken. Es gibt zwar kaum noch ein komplett kostenloses Girokonto "ohne Wenn und Aber" in Deutschland, aber grundsätzlich gilt: Wenn du mehr als 50 Euro bis 60 Euro im Jahr für dein Konto bezahlst, solltest du wechseln.
1. Girokonto zu teuer: Zu welcher Bank wechseln?
Bei der Wahl des neuen Girokontos gibt's einiges zu beachten. Denn es sind nicht nur die monatlichen Kontoführungsgebühren, die ins Geld gehen können. Auch fürs Abheben oder zusätzliche Kreditkarten fallen oft Kosten an. Mach dir deshalb vorab Gedanken, was dir persönlich wichtig ist und welchen Service du von deinem neuen Kreditinstitut erwartest: Brauche ich ein großes Geldautomaten-Netz? Ist es wichtig, dass direkt bei mir um die Ecke eine Filiale ist - oder mach' ich eh alles online? Welche Kreditkarten brauche ich zusätzlich und was dürfen die kosten? Verlangt meine neue Bank monatlich einen bestimmten Mindesteingang und was kostet es, das Konto auch mal zu überziehen.
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2. Wie finde ich ein günstigeres Konto?
Faktisch kostenlose Girokonten "ohne Wenn und Aber" gibt es in Deutschland eigentlich nicht mehr. Ab einem Mindestgeldeingang von 700 Euro verlangen aber zum Beispiel DKB, comdirect, Consorsbank und ING* (*ab 01. Dezember 2024: 1000 Euro) keine Kontoführungsgebühren. Die Girocard ist mittlerweile aber auch bei diesen Banken kostenpflichtig.
Suchst du eine Ergänzung zu deinem Hauptkonto, ist das C24 Smart als Zweitkonto eine gute Wahl - empfiehlt Finanztip.
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3. Girokonto wechseln - Was muss ich beachten?
Wechseln kannst du jederzeit, denn bei einem Girokonto gibt es keine langen Kündigungsfristen und begründen musst du deinen Wechsel auch nicht. Schau dir die Kontoauszüge der vergangenen Monate an, um zu sehen, wer da regelmäßig abbucht bzw. wem du regelmäßig Geld überweist (Vermieter, Stromanbieter, Mobilfunkanbieter, Versicherungen, Finanzamt, Sportverein ...). Dann Daueraufträge löschen und beim neuen Konto einrichten und alle, die abbuchen, über die neue Bankverbindung informieren.
Tipp: Du kannst dir von deiner neuen Bank beim Umzug helfen lassen. Mehr Infos unten auf dieser Seite. Aber schau immer selbst, ob auch an alles gedacht wurde. Das erspart späteren Ärger.
4. Girokonto kündigen: Musterbriefe und Kündigung
Musterbriefe für den Kontowechsel gibt's im Internet, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale. Der Vorteil, wenn du mal ganz genau auf die Abbuchungen schaust: Vielleicht gibt's ja das ein oder andere Abo, das du eigentlich gar nicht mehr willst. Oder für den Handy-Vertrag wird ein Vielfaches dessen abgebucht, was gerade so in den Werbeanzeigen steht. Also wenn du schon dabei bist ... ;-)
Am besten, du lässt das alte Konto noch zwei bis drei Monate parallel weiterlaufen - so bemerkst du, wenn du was übersehen oder vergessen hast. Danach kannst du dann das alte Konto endgültig schließen. Restguthaben wird einfach aufs neue Konto überwiesen.
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5. Die Bank hilft: Was ist das Zahlungskontengesetz?
Viele scheuen den Aufwand, die Bank zu wechseln. Aber: So schwierig ist das bei den meisten gar nicht. Die neue Bank muss dich dabei sogar unterstützen, wenn du das willst. Du erteilst ihr ganz einfach den Auftrag die gesamten Umsätze von deiner bisherigen Bank (die dir zu teuer war) herüberzuholen. Die neue Bank informiert dann auch darüber, dass du eine neue Bankverbindung hast. Möglich macht es das "Zahlungskontengesetz", das die weiteren Schritte vorschreibt. Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern:
Die neue Bank hat zwei Tage Zeit, bei der alten Bank eine entsprechende Anforderung der nötigen Information zu stellen. Die alte Bank muss der neuen dann nach fünf Tagen die Daten liefern. Die wiederum hat fünf Tage Zeit, um diese Umstellung zu machen. Nach insgesamt 12 Tagen kann man diesen Wechsel realisieren.
Geht was schief, dann ärgere dich nicht: Die Haftung übernehmen die Banken. Damit keine Daueraufträge für Mieten, Stromrechnungen und Versicherungen oder euer Gehalt übersehen wird, wird alles von der neuen Bank geprüft, so Banker Patrick Stege:
Es wird ein Zeitraum betrachtet von 13 Monaten, indem alle Zahlungen des Kunden übermittelt werden. Dann geht man davon aus, dass alle Daueraufträge erfasst sind, die in einem Jahr so abgebucht werden. Und alle Lastschriften enthalten sind, die man so abbuchen lässt.
Kurzzusammenfassung
Deine Bank hat die Gebühren erhöht? Aber das Girokonto deswegen wechseln, das ist dir dann doch zu zu aufwendig? Mit dem "Zahlungskontengesetz" muss dich deine Bank unterstützen, damit nichts schiefläuft. Und du sparst richtig Geld.