Brauche ich einen E-Reader? E-Books lassen sich ja schließlich auch auf dem Smartphone lesen - oder auf dem Tablet. Natürlich müsst ihr euch diese Frage letztendlich selbst beantworten. Hier könnt ihr aber zur Einordnung mal nachlesen, wo die Stärken eines E-Readers liegen - und wie er mit Smartphone oder Tablet ein tolles Team bildet.
Was ihr erst mal grundsätzlich wissen müsst
Das leidige Thema mit dem Akku ist bei E-Readern kein Thema. Der hält da nämlich wochenlang. Im Urlaub könnt ihr das Ladekabel also getrost zu Hause lassen. Unvorstellbar bei Smartphone oder Tablet. Weiterer entscheidender Vorteil des E-Readers: Darauf könnt ihr auch im prallen Sonnenlicht noch lesen.
Diese ganz grundlegenden Dinge gelten für alle E-Reader - und in der Tat ist die Hardware beim elektronischen Lesen auch erst der zweite Schritt - da geht's dann um persönliche Vorlieben.
Der erste Schritt ist die Entscheidung für ein Datei-Format: Kindle oder ePub. Anders ausgedrückt: Amazon oder alle anderen Buchhändler. Denn die E-Reader von Amazon haben ein eigenes Kindle-Format und somit muss jeder, der einen Kindle kauft auch alle E-Books bei Amazon kaufen. Und das ist eine sehr langfristige Entscheidung. Denn wenn ihr irgendwann mal von einem Kindle auf einen anderen E-Reader umsteigen wollt, könnt ihr eure Kindle-Bücher nicht auf das neue Gerät übertragen. Die sind also quasi futsch!
ePub ist das Dateiformat, das bei allen anderen E-Readern verwendet wird, egal ob Tolino, Pocketbook, TrekStor oder Kobo. Vorteil: Ihr könnt eure E-Books bei vielen verschiedenen Anbietern kaufen. Und: Auch Bibliotheken arbeiten mit dem ePub-Format. Die so genannte "Onleihe" könnt ihr also nur mit einem ePub-Reader nutzen.
Was der E-Reader alles kann - und was ihn vom Tablet unterscheidet
Was die einzelnen Reader können
Platzhirsche bei den E-Readern sind Amazons Kindle und der Tolino, den die deutschen Buchhändler zusammen mit der Telekom auf den Markt gebracht haben. Beide bieten einen sehr praktischen Service für alle, die auf unterschiedlichen Geräten lesen wollen. Wenn ihr zum Beispiel am Wochenende stundenlang auf dem E-Reader schmökert, auf dem Weg in die Arbeit auf dem Smartphone weiterlest und dann abends im Bett wieder zum E-Reader greift, dann könnt ihr immer exakt da weiterlesen, wo ihr auf dem anderen Gerät aufgehört habt. Denn die zuletzt gelesene Seite wird synchronisiert.
Während die Telekom es bei diesem Service belässt, analysiert Amazon das Leseverhalten seiner Kunden genau. Die Firma weiß so, welche Bücher regelrecht verschlungen werden, und welche nach ein paar Seiten nicht mehr weitergelesen werden. Mit diesem Wissen können "marktgerechte" Bücher produziert werden.
Zurück zur Ausstattung: Wer gerne in der Badewanne schmökert, dürfte an einem wasserdichten Modell interessiert sein - gibt's von Tolino, Pocketbook und Kobo. Wer zum Blättern nicht gerne mit dem Finger wischt, bekommt aus der Tolino-Familie einen Reader, der rein durch ein Fingerklopfen auf die Geräterückseite umblättert. Und mit dem Flaggschiff der Kindle-Reader könnt ihr per 3G überall auf der Welt Bücher runterladen - auch ohne WLAN. Vielleicht ein Argument für viel lesende Viel-Reiser ;-)
WLAN und eine integrierte Beleuchtung gehören mittlerweile eigentlich zum Standard.
Praktisch: Es gibt auch E-Reader, die wasserdicht sind. Einen Tauchgang wie oben werden sie vermutlich nicht überstehen. Dass das Ding aber beim Lesen mal in die Badewanne fällt, schon.
Lohnen sich E-Book-Flatrates?
Kommt drauf an, was ihr gerne lest. Wer Bestseller und Bücher von bekannten Autoren verschlingt, wird mit einer Flatrate eher an einer mauen Auswahl verzweifeln. Wer möglichst viel Lesen will - egal was - und gerne Neues entdeckt, fährt mit einer Flatrate gut.
Drei große Anbieter mit E-Book-Flatrates gibt es: Kindle unlimited, Readfy und Skoobe.
Kindle unlimited kostet 9,99 Euro im Monat und bietet rund 850.000 Bücher. Davon ist aber nur ein kleinerer Teil auf Deutsch. Dafür gibt's auch Hörbücher. Aktuelle Bestseller finden sich - neben den Lockangeboten - kaum. Allerdings steigt das Angebot an Bestsellern, je älter sie sind.
Readfy ist kostenlos. Dafür müsst ihr mit Werbebannern und -videos leben. 35.000 Bücher sind im Angebot - meist von unabhängigen Autoren, meist neu und meist unbekannt. Also eher was für Entdecker, die Überraschungen lieben.
Skoobe bietet mehrere Flatrates zwischen zehn und 20 Euro pro Monat. Hier sind rund 130.000 Bücher im Angebot. Und auch hier finden sich kaum aktuelle Bestseller. Dafür viele bekannte Autoren und Bestseller für Jugendliche.