Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wollen sich viele Menschen mit einem kleinen Geschenk oder Trinkgeld bei der Paketbotin, dem Müllmann oder dem Hausmeister bedanken. Doch häufig gelten strenge Vorgaben von Unternehmen, was ihre Angestellten annehmen dürfen und was nicht.
Wieviel Trinkgeld und welche Geschenke sind erlaubt? Eine einheitliche Regelung gibt es nicht. Ob und bis zu welchem Wert Sach- und Geldgeschenke angenommen werden dürfen, kann sehr unterschiedlich sein - auch innerhalb einer Branche.
Grundsätzlich gilt: Euer Geschenk darf nicht mit einer Bedingung oder Gegenleistung verknüpft werden. Das könnte als Bestechung verstanden werden. Viele Betriebe haben deshalb eine Obergrenze festgelegt - auch um Mitarbeiter vor Vorwürfen zu schützen.
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Geld und Geschenke für Postboten und Paketzulieferer erlaubt
Die deutsche Post DHL Group erlaubt kleine Sachgeschenke bis zu einem Wert von 25 Euro oder Trinkgeld bis zu 25 Euro.
Die Paketbotinnen und -boten von Hermes dürfen kleine Geschenke (wie Schokolade) und Trinkgelder bis zu 10 Euro annehmen.
Bei der DPD könnt ihr eurem Zusteller das Trinkgeld digital über die App oder im eingeloggten Portal per Paypal schicken.
Bei UPS gibt es keine vorgeschriebene Grenze - nur die grundsätzliche Ansage, dass für kleine Aufmerksamkeiten kein Gegengefallen erwartet werden darf (was ja für alle Paketzulieferer gilt).
Unterschiedliche Regeln bei den Abfallwirtschaftsbetrieben
Abfallwirtschaftsbetriebe gehören meistens zu einer öffentlichen Behörde, deshalb gelten hier strengere (Anti-Korruptions)-Regeln. Die Mitarbeitenden dürfen häufig kein Geld annehmen, kleine Geschenke und Gutscheine aber schon.
In München könnt ihr euren Müllmännern/ oder -frauen einmal im Jahr ein Geschenk im Wert von bis zu 25 Euro machen. Würzburg erlaubt einmalige Geschenke im Wert von 20 Euro – aber keine Gutscheine. In Nürnberg und Regensburg dürfen Mitarbeitenden des Abfallwirtschaftsbetriebs auch keine Gutscheine annehmen, aber Geschenke im Wert bis zu 10 Euro.
In Augsburg sind Geschenke mit einem Wert bis zu 20 Euro und Trinkgeld bis zu 10 Euro erlaubt.
Individuell anfragen beim Hausmeister-Service
Bei privaten Unternehmen wie Hausmeister-Services oder Reinigungsfirmen ist das Thema Trinkgeld ganz individuell geregelt. Kleine Aufmerksamkeiten sind meistens voll in Ordnung. Aber um sicher zu gehen, fragt am besten einfach nach, was okay ist.
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Kurzzusammenfassung
Wieviel Trinkgeld ist erlaubt? Eine einheitliche Regelung gibt es nicht. Ob und bis zu welchem Wert Sach- und Geldgeschenke angenommen werden dürfen, kann sehr unterschiedlich sein - auch innerhalb einer Branche. Im Zweifel gilt: Gutscheine stellen eine gute Alternative zum klassischen Weihnachtstrinkgeld dar, sie gelten als Sachgeschenke.