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Kritik am Nutri-Score

Nutri-Score wird gerechter - kannst du ihm jetzt wirklich vertrauen? (Update)

Bild: picture alliance / Jean-François FREY

Lieber Fruchtsaft oder Cola light - besser Obazda oder Leberwurst aufs Brot? Welches Lebensmittel ist gesünder? Bei diesen Entscheidungen soll dir der Nutri-Score auf vielen Lebensmitteln helfen - aber tut er das wirklich? Kannst du dem Nutri-Score wirklich vertrauen?

So funktioniert der Nutri-Score

Das Prinzip ist ziemlich easy: Gute Nährstoffe in Lebensmitteln werden mit schlechten Nährstoffen verrechnet. Dabei herauskommt eine fünfstufige Ampel. Grün bedeutet: Gutes Produkt! Rot bedeutet: Besser nicht soviel davon essen (oder trinken)! Diese Ampel findet ihr auf vielen Lebensmitteln - sie ist aber für den Hersteller nicht verpflichtend.

Also: Alle Bestandteile deiner Fertig-Pizza, der Tüte Chips oder der Dosen-Linsensuppe werden einzeln mit Punkten bewertet. Unvorteilhafte Bestandteile wie hoher Energiegehalt, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Natrium werden bestraft - mit Minuspunkten. Die Punkte von eher guten Bestandteilen wie Proteinen, Ballaststoffen, Obst, Gemüse oder Nüssen zählen positiv. Am Ende wird das dann gegeneinander aufgerechnet , du bekommst eine Zahl heraus und landest damit in einer von fünf Gruppen in der Nutri-Score-Skala: Vom dunkelgrünen A (empfehlenswert) bis zum knallroten E (nicht so toll). 

Bild: BAYERN 3

Nein - es ist nicht gesund und ausgewogen, jeden Tag eine fertige Tiefkühlpizza zu essen!

Viel Kritik am Nutri-Score - erste Verbesserungen:

Es gab immer schon viel Kritik an dem Nutri-Score. So vergleicht der Nutri-Score immer nur die Lebensmittel einer gleichen Klasse miteinander. Die "A"-Tiefkühlpizza ist besser als eine "D"-Tiefkühlpizza. Also: Wenn es Tiefkühlpizza sein soll, dass nimm besser das "A"-Produkt. 

Der Nutri-Score gibt beim Einkauf eine schnelle Orientierung, welche Lebensmittel im Vergleich zu anderen Lebensmittel der gleichen Kategorie den günstigeren Nährwert aufweisen und damit eher zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen." (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).

Aber natürlich ist ein "A"-Müsli gesünder als eine "A"-Pizza.

Lebensmittel-Ampel wird gerechter

Kritik gab es in der Vergangenheit aber auch daran, dass gewisse Inhaltsstoffe (zum Beispiel Zucker) zu wenig bestraft wurden. Ab diesem Jahr (2024) wird nachgebessert:  Die Lebensmittel-Ampel wird gerechter! Gute Inhaltsstoffe werden stärker belohnt, kritische strenger bestraft. Außerdem wurden neue Erkenntnisse zum Thema Ernährung eingearbeitet. 

Absolute Gewinner sind Nüsse und Pflanzenöle, weil sie mit ihren ungesättigten Fettsäuren gut fürs Herz sind. Beispiel Olivenöl: Statt gelbes C gibt es jetzt ein grünes B, eine Packung Nussmix darf sogar ein A tragen. Es gibt aber auch böse Verlierer: Weizentoast zum Beispiel rutscht rapide ab von A auf C, Milch wird um eine Kategorie runtergestuft. Und Süßstoffe, Zucker und Salz bekommen noch mehr Negativpunkte als bisher.

Aber Vorsicht: Es gibt eine Übergangszeit von zwei Jahren. So lange liegen Produkte mit dem alten und dem neuen Score gleichzeitig im Regal, und keiner kann erkennen, ob der schon nach den neuen oder noch nach den alten Regeln berechnet ist. Öle und Nüsse sind zum Teil schon neu ausgezeichnet, da waren die Hersteller natürlich schnell, bei Toast, Bratwurst und Müsli werden sie sich dagegen noch lange Zeit lassen.


Klar ist: Der Nutri-Score vereinfacht sehr. Er ist in erster Linie für Menschen gedacht, die sich nicht gut mit gesunder Ernährung auskennen. Wenn du dich aber sowieso schon viel mit diesem Thema beschäftigst, bietet dir der Nutri-Score nicht viel Neues.

Kurzzusammenfassung

Das Label hilft dir dabei, gesündere Produkte zu erkennen, einzukaufen und zu essen. Aber der Nutri-Score hat auch seine Schwachstellen. Er ist in erster Linie für Menschen gedacht, die sich nicht gut mit gesunder Ernährung auskennen.