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Deshalb verdienen die Landwirte gerade so wenig!

3 Dinge, die du über den Milchpreis wissen musst

Bild: colourbox

Die Milchpreise haben ein neues Rekordtief erreicht. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter sagt, dass viele Landwirte im vergangenen Monat weniger als 20 Cent pro Liter erhalten haben. Das bedeutet, dass sie aktuell mit Verlust produzieren. Aber warum sind die Milchpreise überhaupt im Keller?

Wie setzt sich der Milchpreis zusammen?

Wer im Supermarkt einen Liter Milch kauft, zahlt nicht nur für den Inhalt. Der Preis setzt sich aus vielen Kosten zusammen: Neben der Rohmilch vom Landwirt muss die Kartonverpackung, die Produktion durch die Molkerei, die Handelsspanne, die Mehrwertsteuer, die Logistik, der Grüne Punkt, der Transport zur Molkerei sowie die Verwaltung und Molkereimarge bezahlt werden. Um kostendeckend wirtschaften zu können, müssten Landwirte 40 Cent pro Liter Milch bekommen.

Wer handelt den Milchpreis aus?

Zweimal im Jahr handeln die Molkereien mit den Lebensmitteleinzelhändlern den Einkaufspreis für Trinkmilch und Milchfrischprodukte aus. Dieser gilt dann in der Regel für die nächsten sechs Monate. Gibt es ein Überangebot und wenig Nachfrage auf dem Markt, kommt es zu Preisabschlägen bei den Produkten. Die Folge ist, dass die Molkereien dann weniger an die Landwirte zahlen.

Was sind die Ursachen für die Milchkrise?

Das größte Problem ist das massive Überangebot an Milch. Viele Landwirte haben ihre Produktion in den Jahren 2013 und 2014, als die Milchpreise noch relativ hoch lagen, ausgeweitet. Auf der anderen Seite geht die Nachfrage in China zurück und in Russland gilt ein Einfuhrverbot für europäische Agrarprodukte. Ein weiterer Punkt: Seitdem die Milchquote 2015 ausgelaufen ist, können die Bauern grenzenlos melken. Die Milchquote legte die Menge der Milch, die ein Erzeuger in der EU produzieren durfte, fest. 

Bild: dpa/picture-alliance

Das von einem Milchbauern im Stil einer Todesanzeige gehaltene Protestplakat "Jeder 5. Milchviehbetrieb 2013-2016" ist am 27.05.2016 an einem Anänger auf einer Weide in der Nähe von Sehlendorf (Schleswig-Holstein) zu sehen.

Die Konsumenten kennen ihre Molkereien in Bayern. Wenn man bewusst konsumieren und einkaufen will, schaut man einfach auf die Milchtüten. Da steht ja, welche Molkerei es hergestellt hat, woher die Milch kommt, wohin das Geld dann auch geht. Und natürlich ist klar: Wenn ich im Discounter den Liter Milch für 40 Cent kaufe, dann sollte mir klar sein, dass das für den Landwirt nicht kostendeckend sein kann."  (Andreas Gorn, Marktanalyst für Milch und Milchprodukte im BAYERN 3 Interview, 30.05.2016)

Kurzzusammenfassung

Die Milchpreise haben ein neues Rekordtief erreicht. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter sagt, dass viele Landwirte im vergangenen Monat weniger als 20 Cent pro Liter erhalten haben. Das bedeutet, dass sie aktuell mit Verlust produzieren. Aber warum sind die Milchpreise überhaupt im Keller?

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