Die Bundesregierung will beim Elterngeld sparen. Bislang bekommen (die meisten) Mamas und Papas, die nach der Geburt eines Kindes eine berufliche Auszeit nehmen, bis zu 1800 Euro im Monat vom Staat. Bei dieser Höhe soll es für die meisten auch bleiben. Aber: Besser verdienende Familien sollen in Zukunft den kompletten Anspruch auf das Elterngeld verlieren.
Was ist das Elterngeld?
Das Elterngeld ist eine finanzielle Unterstützung für Eltern in Deutschland, die nach der Geburt ihres Kindes eine Zeit lang nicht oder nur teilweise arbeiten möchten. Es soll Eltern ermöglichen, sich intensiver um ihr Neugeborenes zu kümmern und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen, heißt es auf der Seite des Bundesfamilienministeriums. Wenn beide Eltern sich an der Betreuung des Kindes beteiligen und dadurch Einkommen wegfallen, haben sie zusammen Anspruch auf insgesamt 14 Monate Basiselterngeld. Diese Monate können sie frei untereinander aufteilen. Ein Elternteil kann dabei mindestens zwei Monate und höchstens zwölf Monate für sich beanspruchen.
Wer bekommt in Zukunft kein Elterngeld mehr?
Bundesfamilienministerin Lisa Paus sagt: "Die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen". Wichtig: Es geht nicht um euer Bruttoeinkommen! Das kann auch über 150.000 Euro liegen. Es geht um den Betrag, den ihr versteuern müsst - also das Bruttoeinkommen minus Freibeträge, Sonderausgaben, Werbungskosten, Vorsorgeaufwendungen und so weiter.
Das heißt, ein zu versteuerndes Einkommen von 150.000 Euro ergibt sich - je nach Einzelfall unterschiedlich - ungefähr bei einem Bruttoeinkommen von 180.000 Euro oder mehr." Katharina Wrohlich, Professorin für öffentliche Finanzen an der Universität Potsdam
Elterngeld: Wieviele Familien betrifft die Kürzung?
Rund 60.000 Familien haben in Zukunft vermutlich keinen Anspruch mehr auf Elterngeld, sagt Paus.
Wird auch das Elterngeld selbst gekürzt?
Nein, das ist aktuell nicht geplant. Familien mit weniger als 150.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen bekommen auch weiterhin Elterngeld in der Höhe wie es bislang bezahlt wird.
Wie ist die Regelung beim Elterngeld bislang?
Bisher bekommen Paare bis zu einem gemeinsamen Brutto-Jahreseinkommen von 300.000 Euro nach der Geburt eines Kindes Elterngeld, Alleinerziehende bis zu einem Einkommen von 250.000 Euro. Die Höchstsumme beträgt 1.800 Euro im Monat, die niedrigste 300 Euro für Mütter und Väter, die vor der Geburt des Kindes kein oder ein sehr geringes Einkommen hatten. Grundregel ist, dass als Elterngeld 65 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens gezahlt werden. Wenn auch die Väter im Job pausieren, verlängert sich die Elterngeldzeit.