Es ist ziemlich kalt geworden. Und während der Mann daheim noch im T-Shirt dasitzt, klappern der Frau im dicken Pulli die Zähne. Ist das nur ein gängiges Klischee - oder haben Frauen tatsächlich ein anderes Kälteempfinden als Männer und frieren schneller?
Fangen wir mit den Gemeinsamkeiten an: Männer und Frauen haben eine konstante Körpertemperatur. Um diese zu halten, lässt sich der Körper einiges einfallen. Im Sommer schwitzen wir zum Beispiel, um uns zu kühlen. Und im Winter fährt der Körper auf Sparflamme, wenn es zu kalt wird. Im nächsten Schritt fängt der Körper dann an, selbst Wärme zu produzieren: Wir fangen an zu zittern und klappern mit den Zähnen.
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Ab wann jemand friert, hängt von vielen Faktoren ab: vom Alter, der Statur, dem Stoffwechsel - und vom Geschlecht. Vor allem für Frauen können in diesem Winter weniger beheizte Räume zum Problem werden. Zu ihrer Ehrenrettung: Sie sind keine überempfindlichen Mimosen, ihr Kälteempfinden ist tatsächlich anders. Das liegt einfach am Körperbau.
Denn Männer haben (in aller Regel)...
... mehr Muskeln: Muskeln produzieren Wärme, die sich im ganzen Körper verteilt - und das nicht nur beim Zittern. Je mehr Muskeln man hat, umso mehr Wärme kann man produzieren. Und da Männer im Schnitt 25 Prozent mehr Muskelmasse haben als Frauen sind sie klar im Vorteil.
... dickere Haut: Ein weiterer Pluspunkt für die Männer - zumindest hinsichtlich Kälteempfinden: Ihre Haut ist dicker als die der Frauen. Sie sind also besser isoliert und verlieren nicht so schnell an Körperwärme.
... eine "bessere" Fettverteilung: Bei Frauen sind circa 24 Prozent des Körpergewichts Fett, beim Mann um die 15 Prozent. Grundsätzlich sollten Frauen also eigentlich besser vor Kälte geschützt sein als Männer, weil ihr Körperfettanteil höher ist. Aber bei Frauen konzentriert sich das Fett vor allem an Gesäß, Oberschenkeln, Hüften und Brust. Die Körpermitte mit allen lebenswichtigen Organen ist daher nicht so gut geschützt. Bei Männern findet sich die Fettschicht hingegen vorwiegend an Bauch und Oberkörper. Sie haben daher die bessere Möglichkeit, die Körpertemperatur höher zu halten.
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Kurzzusammenfassung
Ab wann jemand friert, hängt von vielen Faktoren ab: vom Alter, der Statur, dem Stoffwechsel - und vom Geschlecht. Frauen haben ein anderes Kälteempfinden und das liegt am Körperbau. Denn Männer haben mehr Muskeln, dickere Haut und ihr Körperfett konzentriert sich auf die Bereiche, in denen lebenswichtige Organe sitzen.