Die Sommerferien stehen vor der Tür - und viele von euch schwören auf den Urlaub im Ferienhaus. Die Finca auf Mallorca, die Hütte in den Bergen oder das Landhaus in Dänemark. Das Internet ist voll mit Angeboten - buchen könnt ihr auf Portalen wie Travanto, Fewo-direkt - oder direkt auf den Seiten der Vermieter.
Das kann zwar günstiger sein als bei den Portalen, weil ihr eine mögliche Vermittlungsgebühr vermeidet. Aber gerade dort auf den Privatseiten tummeln sich immer häufiger Betrüger, die euch traumhafte Ferienhäuser versprechen, die es am Ende dann aber gar nicht gibt. Und das merkt ihr womöglich erst, wenn ihr am Urlaubsort angekommen seid - und ohne Unterkunft dasteht.
Es gibt verschiedene Qualitäten des Betrugs - die einfachste, platteste Form: Ein Betrüger trägt ein Objekt ein, das an der Stelle gar nicht existiert. So einen Betrüger kann ich natürlich entlarven, indem ich bei Google Maps die Adresse eingebe und mir anschaue, ob das Haus dort überhaupt steht." (Göran Holst vom Deutschen Ferienhausverband)
Wichtigster Tipp also, wenn ihr ein Ferienhaus bucht: Checkt die Adresse bei Google Maps!
Das Problem ist aber, dass die meisten Fake-Ferienhaus-Betrüger sich mittlerweile deutlich mehr Mühe geben. Meistens inserieren sie ein Haus, das tatsächlich genauso am Urlaubsort steht. Dazu gibts tolle Innenfotos, die aber von einem Ferienhaus-Portal geklaut wurden und eigentlich zu einer ganz anderen Ferienwohnung gehören. Wie könnt ihr diesen Betrug erkennen? Nutzt die Google-Bildersuche. Schaut einfach mal, ob die Fotos von eurem angeblichen Traumferienhaus anderen Immobilien (in vielleicht ganz anderen Ländern) verblüffend ähnlich sehen. Wie die Bildersuche funktioniert, erklärt Google hier.
Ferienhaus: Ganze Summe sofort bezahlen?
Die Fotos passen, das Ferienhaus steht wirklich am geplanten Urlaubsort? Der Vermieter wirkt auch seriös - und bietet euch sogar an, dass ihr 10% Rabatt bekommt, wenn ihr die volle Summe sofort bezahlt? Netter Schachzug, oder? Nein. Denn genau das macht ihr besser nicht.
Es gibt überhaupt keinen Grund, hier in Vorleistung zu treten. Ich würde sogar schon bei einer Anzahlung über 30 Prozent sagen: Das ist ein hartes Indiz für Betrug! Üblich sind Anzahlungen von 10%, 20%, maximal 30 Prozent."
Bucht ihr auf einer privaten Vermieter-Seite, dann überprüft, wie lange es diese Seite schon gibt. Das könnt ihr im weltweit größten Internet-Archiv: archive.org. Dort checkt ihr, wie die Seite zum Beispiel vor drei Jahren aussah - oder ob es sie damals überhaupt schon gab.
Wenn es eine Seite ist, die jünger als ein Jahr ist oder vielleicht sogar jünger als sechs Monate, dann sollten alle Alarmglocken angehen: Bitte jetzt überhaupt nicht mehr in Vorleistung treten. Auch nicht mit 10 Prozent Anzahlung."
Ist die Seite dagegen schon seit 10 Jahren online, dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Fake-Ferienhaus-Betrug deutlich geringer. Trotzdem: Grundsätzlich ist es vor der Buchung gut, den Anbieter im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale zu checken oder auf Warnseiten wie Watchlist Internet. Hier gibt es eine Übersicht mit vielen Seiten, die als betrügerisch eingestuft werden.
Auch der Deutsche Ferienhausverband will Sicherheit bieten, mit seinem Siegel. Klickt das Siegel an - nur verlinkte Siegel sind auch echte Siegel.
Kurzzusammenfassung
Du willst herausfinden, ob dein Ferienhaus "echt" ist? Nutzt Google Maps, die Google Bildersuche, zahle niemals mehr als 30% Anzahlung, und checke die Seite im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale.