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Daten-Skandal

Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor EU-Parlament - sagte nichts  

Bild: picture-alliance/dpa

Beim Facebook-Datenskandal wurden die Daten von drei Millionen Nutzern ausgespäht. Das Unternehmen Cambridge Analytica hatte die Daten verwendet, um gezielt Wahlkampfwerbung zu machen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg stellte sich deswegen gestern in Brüssel den Fragen der EU-Parlamentarier. Und sagte so gut wie nichts ...

62 Minuten brauchten die EU-Parlamentarier für ihre Fragen an Facebook-Chef Mark Zuckerberg - und haben nichts erreicht. Die  Fragen beantwortete Zuckerberg in einem 23-Minuten-Monolog. Er beteuerte sein Bedauern und ließ alle kritischen Fragen unbeantwortet. Rückfragen der Parlamentarier waren nicht erlaubt - darauf hatte Facebook bestanden. 

Die Grünen im EU-Parlament hatten wenigstens durchgesetzt, dass jeder die Befragung von Zuckerberg vor dem EU-Parlament live miterleben durfte. Zuerst war der Facebook-Gründer nur zu einem Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereit, lenkte dann aber ein.

Datenskandal - das ist passiert

Facebook ist richtig heftig abgestraft worden für den Datenskandal rund um Cambridge Analytica. Als der Skandal bekannt wurde, sackte der Kurs der Aktie um sieben Prozent nach unten – was unvorstellbare 35 Milliarden Dollar ausmacht! 

Als Reaktion auf den Daten-Klau benachrichtigte Facebook alle, die von dem Datenklau betroffen waren, und bot gleichzeitig ein Tool an, mit dessen Hilfe man überprüfen kann, ob die eignen Daten von Cambridge Analytica abgegriffen wurden - zum Beispiel über den Account von Freunden oder sogar Freunden von Freunden. Den Link dazu findet ihr hier: How can I tell if my info was shared with Cambridge Analytica? Den Ergebnistext gibt es dann auch auf Deutsch. Und so sieht das dann aus, wenn die eigenen Daten laut Facebook nicht betroffen sind:

Screenshot/Facebook

So sieht die Benachrichtigung aus, wenn man sich laut Facebook keine Sorgen machen muss ...

So schützt du dich

Ihr solltet als Nutzer für den Schutz eurer Daten die eigenen Facebook-Einstellungen überprüfen. Erster Schritt: Einfach mal nachschauen, welche Apps ihr selbst bei Facebook nutzt und welche Zugriffsrechte die haben. Dazu in Facebook rechts oben auf den Pfeil klicken und in die Einstellungen gehen. Dort auf „Apps“ gehen und die, die ihr gar nicht braucht, einfach mal löschen.

Und: Diese 50 Millionen Datensätze, um die es gerade geht, die kamen deshalb zustande, weil eine einzige App nicht nur die Daten derjenigen gesammelt hat, die die App runtergeladen haben – sondern auch die der Freunde und Freunde der Freunde. Auch das lässt sich unterbinden. Unter „Von anderen Personen verwendete Apps“ könnt ihr dafür sorgen, dass von den Apps eurer Freunde eure Daten nicht ausgelesen werden.

Das sagte Facebook zum Skandal

Bei Facebook war man sehr kleinlaut und geknickt – Facebook sieht sich allerdings selbst als Opfer und sagt, man sei da betrogen worden. Das Unternehmen will aber alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen und die Informationen der Nutzer zu schützen, heißt es. Firmenchef Mark Zuckerberg und alle Verantwortlichen seien sich des Ernstes der Lage bewusst.

Allerdings wird gemunkelt, dass Facebook schon 2015 von der Datenschieberei gewusst haben soll. Und: Der Sicherheitschef, der offen mit der Sache umgehen wollte, wurde innerhalb des Unternehmens versetzt …

Kurzzusammenfassung

Beim Facebook-Datenskandal wurden die Daten von drei Millionen Nutzern ausgespäht. Das Unternehmen Cambridge Analytica hatte die Daten verwendet, um gezielt Wahlkampfwerbung zu machen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg stellt sich heute in Brüssel den Fragen der EU-Parlamentarier. Ihr könnt live dabei sein.