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Tannennadel-Likör und Kräutersalz

Köstlich: So esst ihr euren Christbaum!

Bild: colourbox

Weihnachten ist vorbei - und schon beginnen die Nadeln langsam vom Christbaum zu rieseln. Bevor ihr das Ding jetzt zum Wertstoffhof bringt, halt! Werft ihn nicht weg, sondern esst oder trinkt ihn!

Tannennadel Likör

Noch helle Zweiglein vom Baum abzupfen in ein Glas geben und mit Brandwein abfüllen. Danach fest verschließen. 4 bis 6 Wochen an ein Fenster mit viel Sonne stellen, dann die Füllung abseihen durch einen Kaffeefilter. 250 Gramm Zucker und 400 ml Wasser aufkochen und abkühlen lassen. Kalt über den Tannennadelansatz gießen und noch etwas nachsüßen, anschließend mit etwas Gin veredeln. In Flaschen abfüllen und nochmal bis zu 8 Wochen ruhen lassen. Je länger desto besser. Soll gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen.

Tannennadel-Gewürz als Kräutersalz

Ähnlich wie Rosmarin können Tannennadeln als köstliches Gewürz verwendet werden. Um dieses herzustellen, werden einfach die getrockneten Nadeln mit einem Mörser oder einer Gewürzmühle fein gemahlen. Ein besonders gutes Aroma entwickeln die Tannennadeln, wenn ihr sie vorher leicht röstet. Hierfür einfach die Nadeln bei 150 °C (Ober-/Unterhitze) für einige Minuten in den Backofen schieben.

Profi-Tipp: Wenn ihr die getrockneten Tannennadeln später mit einem hochwertigen Salz vermischt, entsteht ein köstliches Kräutersalz. Das eignet sich im kommenden Jahr auch prima als Weihnachtsgeschenk. Es hat eine Haltbarkeit von mehreren Jahren.

Christbaum-Vollbad gegen Erkältung

Einfach die noch nicht trockenen Nadeln von den Zweigen abzupfen, etwa 100 Gramm davon in einem Topf mit Wasser 10 Minuten kochen. Den Sud anschließend ab in die Badewanne. Die Öle wirken Wunder bei Erkältung.

Köchin aus London sammelt Christbaum-Rezepte

Die Köchin Julia Georgallis liebt Christbäume - besonders in der Pfanne oder aus dem Ofen. Sie hat sogar ein Buch geschrieben: "How To Eat Your Christmas Tree". Ihr Lieblingsrezept: Das Eis mit Weihnachtsbaumnadeln und Ingwer - köstlich und ganz leicht zuzubereiten. Sie empfiehlt blaue Fichtennadeln, weil die ein bisschen nach Vanille schmecken. Aber auch andere Nadelbäume sind okay - wenn sie bio sind. Aufpassen muss man allerdings mit der giftigen Eibe.

30 verschiedene Rezepte hat die Londonerin zusammengetragen: Von mit Tannenzweigen geräuchertem Fisch über eingelegte Eier mit Fichtennadeln bis zu einem Piniensorbet. Es geht nicht darum, ganze Christbaumzweige zu verschlingen, sondern viel mehr ums Aroma, das die Nadeln abgeben. Ähnlich wie Rosmarin.

Es muss nicht immer Fichte oder Tanne sein

Nicht alle Rezepte enthalten Nadeln von klassischen Christbäumen wie Fichten oder Tannen. Julia Georgallis hat den Begriff Weihnachtsbaum weitergefasst. Sie hat beispielsweise auch Wacholder, Pinie oder Bambus dazu genommen, wenn sie in anderen Kulturen eine ähnliche Bedeutung haben. Bambus beispielsweise steht in Teilen Asiens für Beständigkeit, Widerstandsfähigkeit und Hoffnung.