Es gibt so viele Dinge im Leben, die wir einfach als gegeben hinnehmen. Warum haben Kugelschreiber-Kappen meistens Löcher? Wofür ist eigentlich der Schotter unter den Schienen? Und was soll dieser seltsame Knopf unter dem Ampelknopf? Fragen wie diese klären wir ab sofort - denn (fast) alles im Leben hat einen Sinn ;-)
Wofür sind eigentlich die Zahlen am Heizungsregler?
Es ist Herbst oder Winter und weil ihr friert, dreht ihr die Heizung auf - vielleicht auf Stufe 2 oder 3. Doch was bedeuten die Zahlen auf dem Regler/Thermostat eigentlich?
Klar ist, je höher ihr den Regler aufdreht, desto heißer wird die Heizung auf Dauer. Tatsächlich stehen die Ziffern auf dem Drehknopf aber für die Raumtemperatur, die für euch angenehm ist.
- * (= Sternchen): Frostschutz – Heizung läuft nur, wenn die Temperaturen unter ca. 5 °C fallen
- Stufe 1 = ca. 12 Grad.
- Stufe 2 = ca. 16 Grad
- Stufe 3 = ca. 20 Grad
- Stufe 4 = ca. 24 Grad
- Stufe 5 = ca. 28 Grad
Mit den drei "Strichen" zwischen zwei Zahlen auf dem Thermostat regelt ihr die Zwischenwerte: Zwischen Stufe 3 und Stufe 4 lässt sich die Temperatur zum Beispiel auf 20, 22 oder 24 °C regulieren.
Übrigens: Im Inneren eures Heizungsreglers befindet sich ein Temperaturfühler. Er misst die Raumtemperatur und sorgt dafür, dass euer Raum stets gleich warm bleibt. Habt ihr also einmal deine Einstellung getroffen, regelt das Ventil die Temperatur automatisch und das so lange, bis ihr die Heizung wieder herunterdreht.
Achtung Irrtum:
Wenn ihr Stufe 5 wählt, wird es nicht schneller warm im Wohnzimmer. Es wird dann nur langfristig heißer! Nämlich etwa 28 Grad.Warum? Das Thermostat kann physikalisch gar nicht regeln, wie schnell sich der Heizkörper aufheizt. Das Aufheizen geschieht immer gleich schnell. Stufe 5 legt lediglich fest, dass der Heizkörper so lange weiterheizt, bis eine Raumtemperatur von rund 28 °C erreicht ist.
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Warum schreiben die Hersteller der Heizkörper die Temperaturen nicht gleich auf das Thermostat?
Wäre doch viel verständlicher! Der Grund ist einfach: Die Heizung selbst kann nicht gewährleisten, dass die Temperatur im gesamten Raum gleich hoch ist. Steht beispielsweise eine Couch vor der Heizung, kann sich die Wärme nicht "verteilen".
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Welche Raumtemperatur für welches Zimmer?
Nicht alle Räume in eurer Wohnung müssen gleich warm sein. Eine gängige Empfehlung lautet: Wenn ihr Wohnraum nie oder nur selten nutzt, stellt das Heizkörper-Thermostat auf das Sternchen (*) – fallen die Temperaturen unter 5 °C, springt die Heizung an und das Zuhause wird damit vor Frost geschützt.
Für die Zimmer hingegen, die ihr regelmäßig nutzt, ist grundsätzlich eine Raumtemperatur zwischen 18 °C und 24 °C ratsam. Unter 16 °C sollte es im Winter in bewohnten Räumen nicht werden, sonst kann Schimmel entstehen.
Diese Temperaturen sind für eure Zimmer perfekt:
Schlafzimmer: ca. 18 °C (Stufe 2,5)
Wohnzimmer: ca. 20 °C (Stufe 3)
Küche: ca. 18 °C (Stufe 2,5)
Bad: ca. 22 °C bis 24 °C (Stufe 3,5 bis 4)
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Wenn es nicht richtig warm wird, daran kann es liegen
Habt ihr den Eindruck, dass die Raumtemperaturen nicht mit diesen Werten übereinstimmen?
Fensterbänke oder Vorhänge können verfälschen
Checkt mal eure Räume. Habt ihr Fensterbänke direkt über der Heizung, dann staut sich zwischen dem Heizkörper und der Fensterbank die Wärme. Das führt dazu, dass das Thermostat zu früh registriert, dass die gewünschte Temperatur erreicht sei. Auch Vorhänge oder Möbelstücke, die die Heizung verdecken, sorgen dafür, dass der Raum kühler bleibt, als er sollte.
Vielleicht ist euer Heizungsventil schon einige Jahre (oder gar Jahrzehnte) alt? Auch dann ist es möglich, dass Temperaturfühler im Inneren des Thermostats an Genauigkeit verloren hat. In diesem Fall hilft nur ein Austausch des Ventils
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