Es gibt so viele Dinge im Leben, die wir einfach als gegeben hinnehmen. Wofür sind eigentlich die roten, blinkenden Lämpchen auf dem Taxischild? Wofür ist eigentlich das Fenster vorne in der Waschmaschine gut? Wofür ist eigentlich der Schotter unter den Schienen? Fragen wie diese klären wir ab sofort - denn (fast) alles im Leben hat einen Sinn ;-)
Wofür ist eigentlich ... Gänsehaut?
Jeder kennt das Gefühl: Wenn wir frieren stellen sich an Armen und Beinen die Haare auf, die Haut sieht aus wie die einer frisch gerupften Gans. Daher auch der Name: Gänsehaut.
Was passiert?
Die Muskeln an den Haarwurzeln werden bei Kälte aktiv. Das ist ein Überbleibsel der Evolution. Denn früher hatte die Gänsehaut durchaus einen Sinn. Unsere Vorfahren hatten Fell, aufgestellte Haare am ganzen Körper sorgten also für Wärme. Heute bringt uns dieser Mechanismus kaum noch etwas – im Gegenteil. Wir haben nur noch kurze, feine Härchen. Wenn sie sich aufstellen kühlen sie uns eher.
Warum bekomme ich von Musik Gänsehaut?
Gleich Vorneweg: Wenn Du beim Musikhören keine Gänsehaut bekommst, ist das nichts Ungewöhnliches. 30 Prozent der Menschen geht es so. Das hat wohl mit der genetischen Veranlagung zu tun.
Früher konnten schon akustische Reize Gänsehaut auslösen. Wenn eine Mutter zum Beispiel ihr Kind im Gras ablegte und das Kleine begann zu frieren, fing es an zu schreien. Die Mutter rief ihm zu. Weil das Baby die Stimme hörte, stellten sich seine Haare auf. Ihm war nicht mehr kalt. Heute funktioniert dieser Reflex nur noch bei Musik, die uns emotional berührt. Die Härchen stellen sich auf, wenn wir mit einem Song besondere Erinnerungen verknüpfen, einen Hit gut kennen oder wir die Band oder das Genre lieben.
Quellen:
Kurzzusammenfassung
Gänsehaut ist ein Überbleibsel der Evolution. Früher schützte sie uns vor Kälte. Auch akustische Reize konnten sie auslösen. Heute wärmt sie uns zwar nicht mehr. Aber sie ist der Grund, warum wir beim Musikhören oft noch Gänsehaut-Momente erleben.