Am 8. März ist Weltfrauentag – und wir feiern mit! Denn was wäre BAYERN 3 ohne die vielen starken Frauenstimmen?! Wir stellen euch zehn Künstlerinnen vor, die echte Vorbilder sind – nicht nur wegen ihrer Musik!
Lizzo
"Ich bin fett, ich bin schwarz, ich bin laut und ich bin wunderbar."
Das sagt Lizzo von sich selbst. Die Powerfrau ist im Moment sowas wie die Anführerin der Body Positivity-Bewegung – ganz nach de Motto: "Ich bin so wie ich bin, und das ist gut so!"
Lizzo feiert jeden Körper, jede Frau und jeden Menschen einfach genauso, wie er ist. Und musikalisch geht sie gerade durch die Decke. Sie räumt einen Preis nach dem anderen ab und performt gerade auf jeder Award-Show-Bühne.
R‘n'B, HipHop, Rap, Pop – Lizzo kann und macht alles. Sie biegt und bricht Regeln – in Mode und Musik – und erfindet Vieles neu. Und sie ist froh in einer Zeit zu leben, in der sie als Frau, als schwarze Frau, als kurvige schwarze Frau diese Möglichkeiten hat.
Billie Eilish
An ihr kommt gerade niemand vorbei: Billie Eilish. Mit 17 ist sie vom Musikmagazin Billboard zur Frau des Jahres 2019 geworden. Vor kurzem hat sie alle Grammys in den größten Kategorien abgeräumt und jetzt kommt auch noch der Titeltrack zum nächsten Bond-Film von ihr. Sie knackt einen Rekord nach dem anderen, weil sie einfach immer die Jüngste ist, die diese großen Meilensteine erreicht.
Musiknerds feiern sie genauso wie ihrer mega junge Fangemeinde. Ihre Musik ist unkonventionell und gleichzeitig catchy. Billie macht einfach ihr eigenes Ding. Von "Genres" hält sie nichts. Sie orientiert sich nicht groß an anderen. Was zählt ist ihre Meinung – und die ihres Bruders, mit dem sie ihre Musik schreibt.
Ihr Style ist eigen – musikalisch und auch modisch. Sie zieht übergroße Klamotten an, damit sie nicht auf ihre Figur reduziert werden kann. Gleichzeitig hat sie super lange, bunte Fingernägel. Ihre Musikvideos sind manchmal schon fast gruselig. Sie setzt sich lautstark gegen den Klimawandel ein. Und genau dafür wird sie gefeiert. Billie Eilish ist das beste Beispiel dafür, was die nächste Generation von Musikerinnen zu bieten hat!
Lady Gaga
Nach 11 Grammys, 2 Golden Globes und 3 Brit Awards kam in Lady Gagas Awardsammlung letztes Jahr sogar noch ein ganz besonderer dazu: Für "Shallow" gab's den Oscar für den besten Song.
Aber Lady Gaga steht für mehr als ihre Preise. Sie ist eine talentierte Musikerin und Songwriterin, Mode-Ikone, Kunstfigur, Schauspielerin, Designerin. Sie schockt gerne – mit extremen Outfits, abgefahrenen Performances und ist damit weltweit bekannt geworden. Und das, obwohl sie in der Uni total gemobbt wurde. Eine Kommilitonin hat damals sogar eine Facebook-Gruppe gegründet. Der Titel: "Stefanie Germanotti, you will never be famous".
Doch sie hat es geschafft. Heute setzt Lady Gaga sich dafür ein, dass die Welt Leute so akzeptiert, wie sie sind. Sie bleibt sich selbst treu, eckt gerne mal an und zeigt, dass Frauen nicht in eine Norm passen müssen, um erfolgreich zu sein.
Alicia Keys
Diese Frau hat einfach Talent: Alicia Keys hat eine hammermäßige Stimme, ist eine begnadete Songwriterin und hat dazu noch Charme und Style.
In den letzten Jahren hat sie auch Schlagzeilen gemacht, weil sie sich nicht mehr schminkt. Es geht ihr einfach darum die natürliche Schönheit der Frau zu feiern.
Die fünfzehnfache Grammy-Gewinnerin hat die letzten zwei Jahre selbst die Award-Show moderiert und dabei immer Wert darauf gelegt, starke Frauen in den Vordergrund zu rücken und hat zum Beispiel Michelle Obama als Gast eingeladen.
Außerdem unterstützt sie junge Künstlerinnen, wie z.B. Billie Eilish. Alicia Keys ist also eine Musikerin, die genau weiß, wie man Karriere macht, dabei bodenständig und selbstbewusst zugleich ist und auch noch als Vorbild für andere Frauen da ist. Respekt!
Kesha
"Wake Up In the Morning Feeling Like P. Diddy" – so haben wir Kesha mit ihrem Mega-Hit "Tik Tok" kennengelernt. Kesha war bunt, laut hatte was von der lustigen Partyfreundin, mit der man gern um die Häuser zieht. Doch mit der Zeit bekam sie Probleme mit der Branche und vor allem mit den Männern darin. Sie kämpft nun seit Jahren laut und öffentlich für Gerechtigkeit – für sich selbst und für andere Frauen, die Geschichten zum Thema #metoo zu erzählen haben.
Sie ist vom Opfer zu einer regelrechten Kämpferin geworden, verleiht anderen Frauen Mut und bekommt Unterstützung von Kolleginnen wie Katy Perry und Kelly Clarkson. Die Geschichte von Kesha zeigt uns, dass Frauen zusammenhalten und dass es wichtig ist Stärke zu zeigen, auch wenn man mit Gegenwind zu kämpfen hat.
Lena
Vom süßen "Satellite"-Girl zur "Skinny Bitch" – Lena hat seit ihrer Zeit bei Stefan Raab einen riesigen Wandel durchgemacht. Nach ihrem ESC-Sieg war sie überall beliebt. Doch das änderte sich. Sie wurde viel kritisiert: Aussehen, Gesang, Verhalten – Lena konnte gefühlt nichts mehr richtig machen. Sie war entweder zu dünn, zu frech, zu unfreundlich, zu arrogant. Irgendwann wurde ihr das zu viel. Sie zog sich zurück, sagte Konzerte ab und konzentrierte sich erst mal auf ein neuen Album. Und das hat es in sich:
Mit der neuen Platte "Only Love, L" macht Lena eine klare Ansage: Sie hat keinen Bock mehr auf Leute, die hinter ihrem Rücken schlecht über sie reden. Lena ist Lena und das ist gut so. Mit Songs wie "Thank You" und "Skinny Bitch" rechnet sie mit ihren Hatern ab und sagt ganz direkt "Fuck them, they don't know ya", also "Leute, ihr kennt mir nicht. Und: ihr könnt mich mal!"
Alice Merton
Für Alice Merton war der Einstieg in die Musikindustrie nicht einfach. Auf der Suche nach einem Plattenvertrag musste sie schnell feststellen, dass Leute ihr ganz oft reinreden wollen in das, was sie tut. Das war aber gar nicht ihr Ding und deshalb hat sie einfach selbst ihr eigenes Label gegründet. Selbst ist die Frau! Mit "No Roots" hatte sie dann gleich einen Mega-Hit und tourte damit durch die Welt.
Letztes Jahr hat sie direkt ihr zweites Album rausgebracht und zusätzlich noch in der letzten Staffel von The Voice als einzige Frau in der Jury gesessen. Das Leben zwischen Alphatieren ist nicht einfach, aber Alice weiß einfach genau, wie sie das bekommt, was sie will!
Taylor Swift
Wenige Mädels wissen schon so jung genau, was sie wollen – und geben dafür dann auch gleich alles. Bei Taylor Swift war das aber genau so. Sie hat schon als Teenie angefangen, Musik zu schreiben. Als sie 14 war, zog ihre ganze Familie in die Country-Metropole Nashville, um Taylors Karriere zu unterstützen. Das hat sich gelohnt: Sie bekam einen Plattenvertrag wurde in kurzer Zeit zum Country-Megastar.
Der Haken: Sie war immer das nette Mädchen von nebenan. Süß, zurückhaltend, freundlich, unpolitisch, brav. So wollte sie auch sein, damit sie gemocht wird. Genau das wurde ihr aber irgendwann zum Verhängnis, denn mit dem Fame kamen auch die Hater. Als sie im Netz immer heftiger angegriffen wurde, musste sie sich neu erfinden, weil sie einfach nicht mehr so verletzlich sein wollte.
Schritt eins: weg bleiben von fiesen Menschen, die einem nicht gut tun.
Schritt zwei: sich neu erfinden. Poppig, politisch, laut, stolz, mit einer deutlichen Meinung und dabei trotzdem freundlich. Über die Jahre ist Taylor dadurch zum Vorbild für viele Mädels und Musikerinnen geworden. Weil sie für sich und andere kämpft. Weil sie respektvoll bleibt. Weil sie andere Leute und die Dinge, an die sie glaubt, unterstützt. Vor allem, wenn es um Liebe und Ehe für alle geht. Dafür hat sie auch den Song "You Need To Calm Down" geschrieben.
Sarah Connor
Vincent. Dieser Name, dieser Song hat die deutsche Musik- und Radiolandschaft ganz schön aufgerüttelt. Warum? Weil Sarah Connor einen Song über Liebe geschrieben hat und es dabei auch um einen schwulen Jungen ging. Die Textzeile "Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt" hat Leute empört. So sehr, dass manche Radiosender den Song gar nicht gespielt haben – und genau das findet Sarah Connor gut so!
Ihr geht es nämlich darum, dass über dieses Thema geredet wird. Auch wenn ihr natürlich eine entspanntere Diskussion lieber gewesen wäre. Sarah Connor ist in dieser ganzen Debatte ruhig geblieben, hat Stärke gezeigt und vor allem auch viel Zuspruch bekommen. Dafür feiern wir sie!
Juju
Die junge deutsche Rapperin Juju hatte ihren Durchbruch bei uns mit dem Song "Vermissen" mit Henning May. Aber sie war auch schon vorher im Musikbusiness unterwegs: mit ihrer Band SXTN. Sie hat es geschafft, als Frau Karriere in einer absoluten Männerdomäne Karriere zu machen – ganz ohne Hintern wackeln oder wenig Klamotten. Ihre Texte sind derb, direkt und ehrlich. Dafür muss sie viel Kritik einstecken, vor allem, weil das bei Frauen oft noch weniger akzeptiert ist, als wenn Männer solche Lyrics haben. Aber sie bekommt auch viel gutes Feedback. Uns hat sie erzählt, dass sie oft Mails von Müttern bekommt, die sich bei ihr bedanken und es gut finden, dass ihre Töchter Jujus Musik hören.
Juju gibt Deutschrap ein neues Gesicht, zeigt, dass Frauen es auch im Rap drauf haben – und das auf selbstbestimmte und natürliche Art.