Viele Eltern kennen das: Dein Kind will abends einfach nicht schlafen, steht immer wieder auf oder versucht - trotz aller Müdigkeit - zwanghaft wachzubleiben. Was kannst du gegen die Einschlafprobleme deines Kindes machen? Hier sind Tipps von Kinderexpertin Claudia Schwarzlmüller.
Einschlafprobleme können verschiedene Gründe haben - zum Beispiel Reizüberflutung durch Videos am Abend, Veränderungen in der Kita oder ganz simpl: Trotzphasen! Aber: Es kann auch sein, dass es gar nicht diesen einen Auslöser gibt. Gerade für Kleinkinder ist jeder Tag aufregend und wenn sie eigentlich schlafen sollten, dann kommen sie ins Grübeln, denken über das Erlebte nach und wollen oder können nicht einschlafen. Was kannst du als Mama oder Papa jetzt machen? Kinderexpertin Claudia Schwarzlmüller schlägt im BAYERN 3 Interview vor:
Wir müssen dem Kind zwei Sachen beibringen: 'Wie fühlt sich Müdigkeit an - und: Was tue ich dann?' Das machen wir Erwachsenen aber nicht. Wir machen das Schlafengehen meistens an der Uhrzeit fest: '19 Uhr - jetzt gehen wir schlafen' oder 'Normalerweise wärst du jetzt schon lange im Bett'. (Kinderexpertin Claudia Schwarzlmüller, Dipl. Psychologin für Kinder und Jugendliche)
So funktioniert das aber nicht einmal bei uns Erwachsenen: Wenn wir nicht müde sind, dann gehen wir auch noch nicht ins Bett. Sondern machen irgendwas, um müde zu werden. Oder bis wir von ganz alleine müde sind. Kindern geht's ganz genauso.
Wir müssen unbedingt aus diesem Kampf aussteigen: Nicht dieses 'Ich will unbedingt jetzt Feierabend haben. Du musst jetzt unbedingt schlafen.' Was ja sehr verständlich ist. Der Tag war mega lang und ich will einfach, dass das Kind jetzt schläft. Das ist wirklich sehr, sehr verständlich. Aber so funktioniert Schlafen gehen nun mal leider nicht."
Das Fühlen von Müdigkeit ist ein langer Prozess für viele Kinder. Rituale können dabei eventuell helfen, aber sind auch kein Allheilmittel. Schlaf kann am Ende nicht erzwungen werden. Müde sein kann ein Kind nicht müssen (und ein Erwachsener übrigens auch nicht).
Man kann es nur fühlen und feststellen, ich bin jetzt echt müde. Kinder *sind* ja müde um diese Zeit, fühlen sich aber verpflichtet, da jetzt irgendwie dagegen zu halten."
Gegen diesen eigenen, selbsterzeugten Druck des Kindes nutzt der zusätzliche Druck von Mama und Papa gar nichts. Viel spannender ist der Prozess: "Wie finden wir beide zusammen heraus - wann bin ich müde und was tue ich dann?"
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