Wofür ist eigentlich …

Wofür ist eigentlich der Handlauf der Rolltreppe schneller als die Stufen? 

Bild: colourbox.de / BAYERN3/Michael Pustal

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wir einfach als gegeben hinnehmen. Wofür sind die Zacken in der Mitte einer Schere? Wofür ist der Einstieg im Flugzeug immer links? Und wofür sind die Rillen in der Rolltreppe? Fragen wie diese klären wir, denn (fast) alles im Leben hat einen Sinn.

Wer gemütlich auf einer längeren Rolltreppe steht, seine Hand auf dem Handlauf hat und ein bisschen in den Tag hineinträumt, hat vielleicht schon mal festgestellt, dass der Handlauf schneller ist, als die Stufen der Rolltreppe. Je länger man seine Hand nicht vom Fleck bewegt, desto eher fühlt es sich irgendwann an, als würde der Handlauf fast schon ziehen. Alles nur Einbildung? Ein Fehler? Sicher nicht! Aber wofür ist der Handlauf der Rolltreppe dann schneller als die Stufen selbst?

Wofür ist eigentlich der Handlauf der Rolltreppe schneller als die Stufen?

Ein Fehler liegt hier allemal nicht vor, ganz im Gegenteil: dass der Handlauf einen Ticken schneller ist als die Stufen selbst ist Absicht. Die Abweichung hat sogar einen eigenen Namen: „Schlupf“. Wie stark sich die Geschwindigkeit zu den Stufen unterscheidet, kann variieren, denn der Handlauf ist in der Regel aus dehnbaren Materialien wie Gummi. Temperaturschwankungen können dazu führen, dass der Handlauf sich mal etwas schneller, mal etwas langsamer bewegt.

Allerdings werdet ihr in Ländern der EU nicht erleben, dass der Handlauf langsamer ist als die Rolltreppe selbst. Denn dann bestünde die Gefahr, dass Menschen nach hinten gezogen werden, während sie sich am Handlauf festhalten. Das könnte zu ziemlich üblen Verletzungen führen und sogar andere Menschen mitziehen, die sich auf der Treppe befinden. 

Damit das nicht passiert, gibt es sogar eine gesetzliche EU-Regelung: die europäische Norm EN115. Die regelt die Sicherheit von Rolltreppen und besagt: Die Abweichung zwischen Handlauf und Stufen darf bei maximal zwei Prozent liegen. Damit aber selbst im Falle eines technischen Defektes nichts schiefläuft, haben die meisten Hersteller vorgesorgt und zur Sicherheit eine automatische Abschaltung eingebaut: Ist der Handlauf mal langsamer als die Treppe, bleibt die Rolltreppe insgesamt stehen und der Techniker muss nachjustieren.

Fun Fact zum Schluss: Fachsprachlich heißt es übrigens nicht Rolltreppe, sondern „Fahrtreppe“ ;-)

Kurzzusammenfassung

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wir einfach als gegeben hinnehmen. Wofür sind die Zacken in der Mitte einer Schere? Wofür ist der Einstieg im Flugzeug immer links? Und wofür sind eigentlich die Rillen in der Rolltreppe? Fragen wie diese klären wir, denn (fast) alles im Leben hat einen Sinn.