Gänsehaut bei Musik

Warum bekommen wir beim Musik hören eine Gänsehaut?

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Ihr hört einen Song im Radio, und plötzlich stellen sich euch alle Haare am Körper auf. Glücksgefühle, Gänsehaut. Aber woher kommt das? Wieso kann Musik unseren Körper so sehr beeinflussen?

Beim Musik hören eine Gänsehaut zu bekommen, kann ein total schönes Gefühl sein. Woher die Gänsehaut kommt, kann unterschiedliche Gründe haben. Und: Sie ist auch super individuell. Nicht jeder bekommt bei derselben Musik und an derselben Stelle eine Gänsehaut. Aber es gibt Mechanismen, wie Komponisten "es drauf anlegen" können.

Gefühle und Erinnerungen

Musik spricht direkt unsere Gefühle an. Oft verbinden wir mit einem bestimmten Musikstück einen Moment aus unserem Leben. Wenn es eine besonders schöne oder sehr traurige Erinnerung ist, reicht es schon, wenn wir nur den Song hören, um im Kopf eine Zeitreise zu machen und eine Gänsehaut zu bekommen.

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Spiel mit Erwartungen

Musik spielt immer mit unseren Erwartungen. Wenn wir einen Song hören, ist unser Gehirn permanent damit beschäftigt, sich zu überlegen, welche Töne und Melodien als nächstes kommen könnten (ohne dass wir das steuern). Wenn sich unsere Erwartung erfüllt, springt unser Belohnungssystem an und schüttet Dopamin aus. Das kann zu einer Gänsehaut führen.

Überraschungen für den Kick

Genauso funktioniert aber auch das Gegenteil: Wenn wir in einem Song überrascht werden, wird unser Körper ebenso mit Glückshormonen geflutet. Das kann zum Beispiel ein Chor sein, der plötzlich einsetzt. Oder ein Rhythmuswechsel. Besonders gut funktionieren auch (weibliche) Solostimmen. Dopamin. Gänsehaut.

(Das ist übrigens auch das Geheimrezept erfolgreicher Songs: die perfekte Mischung aus erfüllten Erwartungen und Überraschungsmomenten)

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Musik und die Evolution

Wissenschaftler glauben, dass unsere menschlichen Vorfahren dafür verantwortlich sind, dass Musik einen so großen Einfluss auf unseren Körper hat. Schon in der frühen Menschheitsgeschichte war Musik ein Kommunikationsmittel und dazu da, um Gruppen miteinander zu verbinden. Es war vorteilhaft, "sensibel" auf Laute zu reagieren.