Ihr seid auf der Suche nach einer günstigen Kreditkarte? Oder ihr überlegt zu wechseln? Stiftung Warentest hat sich 34 Karten angeschaut und Fixkosten und sonstige Gebühren verglichen. Um drei Karten solltet ihr einen großen Bogen machen, fünf Karten werden empfohlen.
Urlaub buchen? Mietwagen im Ausland zahlen? Für manche Dinge braucht ihr eine Kreditkarte – ohne geht’s nicht. Eigentlich kein Thema, weil es inzwischen zig Anbieter für Kreditkarten gibt. Allerdings solltet ihr euch vorher gut informieren, was euch die Karte kostet, bevor ihr einen Vertrag abschließt. Denn die Kosten für eine Karte sind sehr unterschiedlich.
Hohe Fixkosten und Abhebegebühren
Ein hoher Kostenfaktor sind zum Beispiel die jährlichen Fixkosten. Manche Anbieter verlangen eine Jahresgebühr, damit du die Karte nutzen darfst. Dazu können noch Gebühren fürs Bezahlen im Supermarkt kommen oder wenn du Bargeld vom Automaten abhebst.
Fiese Kostenfalle: Teilzahlung
Bei einigen Kreditkarten ist die sogenannte „Teilzahlung“ vorab eingestellt. Das bedeutet, dass deine Ausgaben über die Kreditkarte am Monatsende nur zum Teil über das verbundene Konto ausgeglichen werden. Der Rest läuft als Kredit weiter – oft mit horrenden Zinsen (bis zu 24%). Bei den meisten Banken lässt sich diese Einstellung ändern, es gibt aber auch Banken, bei denen man die Teilzahlung nur umgehen kann, wenn man das Kreditkartenkonto nach jeder Zahlung sofort selbst ausgleicht.
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Drei Karten fallen im Test durch
Beim Vergleich von Stiftung Warentest fallen drei Karten wegen dieser „Teilzahlung“ durch. Bei ihnen lässt sich die Teilzahlung nicht oder nur gegen Gebühren ausstellen.
- Gebührenfreie Mastercard Gold von Advanzia Bank
- Visacard von Barclays
- Mastercard Gold von TF Bank
Fünf Karten punkten mit geringen Kosten
Für den Kreditkartenvergleich hat Stiftung Warentest die Jahresgebühr, Gebühren fürs Bezahlen im In- und Ausland und das Abheben von Bargeld verglichen. Fünf davon kann Stiftung Warentest empfehlen, weil gar keine oder wenig Kosten anfallen. Drei der Karten kommen von der Hanseatic Bank.
Achtung: Außer der Noris Bank ist aber auch hier die Teilzahlung eingestellt. Sie kann aber einfach und ohne Gebühren ausgestellt werden.
- Mastercard von Norisbank: 0€ Jahresgebühr (ist an ein kostenloses Girokonto geknüpft, auf das ihr monatlich Geld einzahlen müsst); Kosten fürs Abheben von Bargeld im Inland 2,25% (mind. 6€), Abheben im Ausland kostenlos; Kosten für Kartenzahlung in Nicht-EU-Ländern 2,25%; keine Teilzahlung
- Visacard von Ava7 (Hanseatic Bank): 0€ Jahresgebühr; Kosten fürs Abheben von Bargeld im Inland 3,95€ (Mindestbetrag zum Abheben sind 50€), Abheben im Ausland kostenlos; Kartenzahlung in Nicht-EU-Ländern kostenlos; Vorsicht: Teilzahlung eingestellt (kann aber ausgestellt werden)
- Visa Kreditkarte von Bank Norwegian: 0€ Jahresgebühr; keine Kosten fürs Abheben von Bargeld im In- und Ausland; Kartenzahlung in Nicht-EU-Ländern kostenlos; Vorsicht: Teilzahlung eingestellt (kann aber ausgestellt werden)
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Debit- vs. Kreditkarten
In dem Test wird zwischen „echten“ Kreditkarten und Debitkarten unterschieden. Bei „echten“ Kreditkarten müssen die Ausgaben erst am Ende des Monats beglichen werden. Debitkarten wird der Betrag direkt bei der Bezahlung vom Konto abgezogen. Allerdings werden die Debitkarten nicht überall akzeptiert. Deshalb taucht keine der Debitkarten in den Empfehlungen von Stiftung Warentest auf, obwohl es auch hier einige Karten mit geringen oder gar keinen Grundgebühren gibt.
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Fazit:
Bevor ihr euch für eine Kreditkarte entscheidet, lohnt es sich vorher zu vergleichen. Bei vielen Anbietern fällt keine Jahresgebühr an. Und je nachdem, wie oft ihr damit Geld abhebt oder im Ausland bezahlt, könnt ihr auch noch mal eine Menge Kohle sparen.
Die ausführliche Analyse aller 34 Kreditkarten findet ihr auf der Homepage von Stiftung Warentest.