"Machen Sie ihr Smartphone zum Corona-Warnsystem": Mit dieser Bitte begrüßt euch die Corona-Warn-App nach der Installation auf eurem Handy. Das Herunterladen ist offiziell zwar noch nicht möglich, ab Mitte Juni findet ihr das Programm in den App-Stores. Aber erste Einblicke, wie die App aussieht, gibt es jetzt schon.
Eine App für Alle
Im Startbildschirm sind Menschen zu sehen, alt, jung, zu Fuß oder im Rollstuhl. Auch daran wird deutlich, was den Entwicklern offenbar wichtig war: Die App soll jeder benutzen können. Das bedeutet: Ihr könnt euch Texte einfach vergrößern und vorlesen lassen, die Sprache ist sehr einfach gehalten, neben einer deutschen und englischen Sprachversion ist eine türkische schon geplant, die Bedienung ist jederzeit mit nur einem Finger möglich.
Eine wichtige Forderung von den meisten Datenschützern war, dass der gesamte sogenannte Quellcode der App veröffentlicht wird. Nur so kann jeder überprüfen, wie die App arbeitet. Das ist mittlerweile geschehen und 65.000 User haben sich diesen Code schon angesehen und zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht.
Habe die #CoronaWarnApp nun lauffähig (aber ohne Bluetooth-Funktionalität) auf meinem iPhone. Ist natürlich alles noch nicht fertig. So sieht sie aus: pic.twitter.com/E3yrZ36mK3
— Henning Tillmann (@henningtillmann) May 30, 2020
Was ist der Sinn einer Corona-Warn-App?
Das Ziel der Corona-Warn-App ist es, die Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen. Bislang geschieht diese Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern meistens mit Zettel, Papier und Telefon. Personen, die sich mit Covid-19 infiziert haben, müssen sich daran erinnern, wem sie in der Vergangenheit begegnet sind. Das ist fehleranfällig und langsam, oftmals wissen auch die betroffenen Personen gar nicht, wen sie angesteckt haben könnten, etwa unbekannte Mitfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine App könnte hierbei helfen, potenzielle Kontaktpersonen anonym zu warnen und so Infektionsketten zu unterbrechen.
Ob die Corona-Warn-App aber tatsächlich einen Beitrag zur Eindämmung des Virus leisten kann, wird letztlich vor allem davon abhängen, wie viele Menschen sie installieren.