Bei einem Stau auf der A 96 bei Etterschlag hatten die Autofahrer am Donnerstag vorbildlich eine Rettungsgasse gebildet. Ein rücksichtsloser 43-Jähriger Münchner hat die aber mit seinem Geländewagen dazu genutzt, um schneller voranzukommen.
Ein 48 Jahre alter Lastwagenfahrer, der wegen der Rettungsgasse mit seinem Sattelschlepper auf den Standstreifen stand, stieg aus und wollte offenbar den Geländewagenfahrer von dem verbotenen Durchfahren der Rettungsgasse abhalten. Dabei wurde er von dem Land Rover erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Der Lkw-Fahrer aus dem Landkreis Traunstein wurde schwer verletzt und in eine Münchner Klinik gebracht.
Es war Stau, alle haben eine Rettungsgasse gebildet, also bin ich ausgestiegen. Da habe ich den SUV auf mich zufahren sehen. Ich wollte ihm noch signalisieren, dass er bremsen soll, aber der hat mich einfach über den Haufen gefahren. (…) Er meinte, warum ich mich da in den Weg stelle, er habe keine Zeit und müsse weiter." (Patrick C., Unfallopfer in der Rettungsgasse zum BR)
Opfer: SUV-Fahrer hat mich auch noch beschimpft
Direkt neben seinem Lkw wurde Patrick C. von dem rücksichtslosen SUV-Fahrer überfahren - er brach sich dabei den Unterschenkel.
Als er mit großen Schmerzen auf dem Boden lag, habe ihn der Fahrer des Geländewagens auch noch beschimpft, erzählt Patrick C. Er habe ihn trotz seiner Schmerzen aufgefordert, „von der Straße zu verschwinden.“ Ohne das Eingreifen weiterer Autofahrer wäre der Mann vermutlich wieder eingestiegen und weitergefahren, vermutet Patrick C.
Trotz des Fehlverhaltens des Geländewagenfahrers weist die Polizei erneut darauf hin, im Stau stehende Fahrzeuge nach Möglichkeit nicht zu verlassen und als Fußgänger nicht die Fahrbahn der Autobahn zu betreten.
[Sendung: BAYERN 3 Nachrichten]