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Quitten: Weit mehr als nur Gelee

Bild: picture-alliance/dpa/unsplash.com, Montage: BAYERN 3

Wusstet ihr, dass die Quitte ein Ur-Franke ist? Und dass ihr daraus super leicht Geleefrüchte machen könnt, die top schmecken und in keinem Supermarkt zu kriegen sind? Wahrscheinlich hat sie deshalb keiner im Sortiment, weil der Namen Quittenbrot nicht besonders sexy klingt ;-)

Das gibt die Quitte alles her

Zum Frühstück kennen die meisten die Quitte - in Form von Gelee. Auch als Saft (aus dem dann das Gelee gemacht wird) schmeckt sie hervorragend. Gebacken passen Quitten beim Mittagessen durchaus auch zu Fleisch und am Abend könnte dann ein Quittenlikörchen oder -schnaps das Essen abrunden. Aber egal in welcher Form ihr die Quitte auch verwendet: Roh geht gar nicht, denn da ist sie hart und schmeckt bitter.

Da hat die Quitte bei uns ihren Ursprung

Die ältesten angebauten Quittenkulturen Deutschlands gibt es in Astheim. Das ist ein Ortsteil der Stadt Volkach in Unterfranken. Wer es wirklich ganz genau wissen will, findet dort sogar einen Quittenlehrpfad.

Wichtig, sobald ihr was aus Quitten macht: Die Früchte haben einen Flaum oder Pelz, der runter muss, weil er sehr bitter ist. Den abzukriegen ist aber ganz leicht: Einfach die Quitte ordentlich mit einem Tuch abreiben, dann kann's weiter gehen - mit oder ohne Schale.

So macht ihr selber Quittenbrot

Ihr braucht ein Kilo Quitten, einen dreiviertel Liter Wasser, 500 Gramm Zucker und Puderzucker oder Kokosraspel.

Die Quitten (wenn der Flaum ab ist) grob schneiden und mit Gehäuse in einen Topf mit dem Wasser geben. Deckel drauf und leise köchelnd 45 Minuten weich garen. Danach die Quitten in ein Sieb geben, das mit einem Mulltuch ausgelegt ist (Den Saft, der abläuft, könnt ihr für Quittengelee verwenden).

Jetzt die Kerngehäuse raus machen und die Quitten pürieren. 500 Gramm von diesem Quittenmus mit dem Zucker verrühren und 60 Minuten einkochen, bis eine zähe Masse entsteht (immer mal wieder umrühren).

Die Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verstreichen und im Ofen bei etwa 100 Grad für etwa drei Stunden trocknen. Oder ihr lasst das ganze einfach drei bis fünf Tage bei Zimmertemperatur trocknen.

Dann das Quittenbrot in kleine Rauten schneiden und in Zucker oder Kokosflocken wälzen.

Das Rezept stammt aus Pfarrkirchen. Dort machen die Vereine Jahr für Jahr Quittenbrot für den Weihnachtsmarkt. Falls ihr noch Anregungen für weitere Plätzchen sucht, gibt's die  hier.

Kurzzusammenfassung

Quitten sind mehr als nur Quittengelee. Ihr könnt zum Beispiel ohne großen Aufwand Quittenbrot selbst herstellen. Und das schmeckt um ein Vielfaches besser, als sein Name vermuten lässt ;-) Die ältesten Quittenkulturen Deutschlands kommen übrigens aus Unterfranken.