Auf Twitter geht #ProudBoys gerade viral. Grund dafür ist eine kreative Protestaktion: Was eigentlich der Name einer rechtsextremen Gruppe ist, wurde von Homosexuellen übernommen. Anstatt rechter Hetze findet man unter dem Hashtag jetzt schwule Liebe!
Die rechtsextreme Gruppe Proud Boys ist in den letzten Monaten immer wieder durch Hass gegen Schwarze aufgefallen, unter anderem bei Demonstrationen gegen die "Black Lives Matter"-Bewegung. Zuletzt äußerte sich US-Präsident Donald Trump bei einer Fernsehdebatte mit seinem Konkurrenten Joe Biden zu der Gruppierung: "Stand back an stand by" - also "Haltet Euch zurück und haltet Euch bereit" - lautete sein Appell an die Proud Boys. Auch wenn sich Trump später von der Gruppe distanzierte, hielt die Empörung im Netz an.
George Takei twittert Protest-Aufruf
Jetzt ist eine Idee auf Twitter aufgetaucht, die den Spieß umdreht. Initiator ist Schauspieler George Takei, den man vor allem durch seine Rolle des Commander Hikaru Sulu in der Serie "Raumschiff Enterprise" kennt:
Was wäre, wenn schwule Männer Bilder von sich schießen, wie sie miteinander rummachen oder sehr schwule Dinge machen und sich selber mit #ProudBoys markieren. Ich wette, das würde sie ganz schön durcheinander bringen. #ReclaimingMyShine
I wonder if the BTS and TikTok kids can help LGBTs with this. What if gay guys took pictures of themselves making out with each other or doing very gay things, then tagged themselves with #ProudBoys. I bet it would mess them up real bad. #ReclaimingMyShine
— George Takei (@GeorgeTakei) October 1, 2020
Aus rechtsextrem wird bunt!
Dazu ließen sich Takeis drei Millionen Twitter-Follower nicht zweimal auffordern. Etliche Menschen aus der Community haben mittlerweile bei der Aktion mitgemacht und Bilder oder Videos getwittert.
🇨🇦🏳️🌈 #ProudBoys pic.twitter.com/rEFL7xIqXu
— Canadian Forces in 🇺🇸 (@CAFinUS) October 4, 2020
#proudboys on their way to vote pic.twitter.com/m1d7gcJwBY
— Alexandra (@michiganington) October 5, 2020
Auch in Deutschland solidarisieren sich viele Menschen und unterstützen den Protest, wie zum Beispiel die Journalistin Dunja Hayali:
ich bin gerne spielverderberin und mache auch mit 👻
— Dunja Hayali ❤️🇩🇪🇪🇺🧠 (@dunjahayali) October 4, 2020
👏🏽 lassen sie uns #proudboys kapern! all right?#proudboys sind eine rein männliche, rechtsextreme, homophobe gruppe, die in den #usa beheimatet ist.
schwung hat sie zuletzt durch #trump bekommen „stand back and stand by“. pic.twitter.com/BHZ1V4fkeF