Pommes ohne Acrylamid - neue EU Verordnung

Nie mehr knusprige Pommes und Chips?

Bild: unsplash.com/Deepak Srivastava

Nur noch helle Pommes und Kekse: Damit nicht mehr so viel krebserregendes Acrylamid entsteht, dürfen Pommes ab heute nicht mehr so heiß frittiert werden. Wir haben Tipps, wie ihr Acrylamid vermeidet.

Pommes, Chips, Kekse, Babynahrung, Brot, Kaffee: In all diesen Lebensmitteln wurde Acrylamid nachgewiesen. Um die Entstehung dieses (als krebserregend eingestuften) Stoffes möglichst gering zu halten, gelten jetzt neue EU-Regeln für Lebensmittelhersteller, Restaurant- und Imbissbudenbesitzer.

Bei Toastbrot, Pommes Frites, Bratkartoffeln und selbst zubereiteten Gebäck/Kuchen gilt die Regel 'Vergolden statt Verkohlen'." (Bundesamt für Risikobewertung)

Neue EU-Regeln für Hersteller und Gastronomie

Acrylamid bildet sich, wenn stark stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln und Mehl bei Temperaturen von über 180 Grad gebraten, gebacken, geröstet oder frittiert werden. Auch beim Rösten von Kaffee kann Acrylamid entstehen. In gekochten Lebensmitteln fand sich der Stoff nicht, so das Bundesamt für Risikobewertung.

Die neuen Auflagen betreffen in erster Linie die Hersteller von Pommes, Backwaren und Babynahrung wie Kinderkekse und Breipulver. Die Unternehmen sollen zum Beispiel Stärkehaltiges nicht mehr so heiß und nicht mehr so lang frittieren, rösten oder backen. Außerdem sind sie verpflichtet, weniger stärkehaltige Kartoffelsorten zu verwenden und auf die Lagerung der Kartoffeln zu achten. Bei bestimmten Temperaturen bildet sich in Kartoffeln mehr Zucker, was zur Folge hat, dass bei der Verarbeitung auch mehr Acrylamid entsteht.

Ähnliches gilt für Imbissbuden, Restaurants und Bäckereien. Die Einhaltung der neuen Auflagen sollen die Lebensmittelbehörden der einzelnen EU-Länder kontrollieren.

Die EU hat noch keinen Grenzwert für Acrylamid festgelegt - also man kann derzeit nicht sagen, ab welcher Dosis es tatsächlich schädlich wird. Verbraucherschützer fordern schon seit längerem einen Grenzwert.

Tipps: So vermeidet ihr Acrylamid

Esst ihr viel Knäckebrot, geröstetes Müsli, Kekse, Salzstangen, Chips, Pommes und Toastbrot? Beim Acrylamid-Rechner des Bundesamts für Risikobewertung könnt ihr testen, wie viel es tatsächlich ist.

Tipps

Seltener Chips und Pommes essen: Vermeiden kann man Acrylamid nur dadurch, dass man seltener etwas isst,  das den Stoff enthalten kann. Vor allem in Kartoffelchips, Salzstangen und Knäckebrot wurden hohe Acrylamidwerte gefunden.

Weniger Kaffee trinken:  Auch die Tasse Kaffee enthält Acrylamid.

Nicht rauchen: Wenn ihr raucht, entsteht Acrylamid - es ist ein Verbrennungsprodukt des Tabaks.

Weniger lang und weniger heiß rösten: Beim Toasten, Frittieren und Braten solltet ihr aufpassen und eure Aufbacksemmeln, Kartoffelpuffer und Toasts weniger stark bräunen. Beim Frittieren eine Temperatur von maximal 175 Grad einhalten. Dafür gibt es spezielle Fett-Thermometer. Dicke Pommes enthalten weniger Acrylamid als dünne.

Auf Kinder besonders gut aufpassen!

Kinder nehmen verhältnismäßig größere Mengen an Acrylamid auf, da sie bezogen auf ihr Körpergewicht mehr essen als Erwachsene. Deshalb ist es für sie noch wichtiger, dass sie Produkte mit höheren Gehalten an Acrylamid wie Kartoffelchips und Pommes frites nicht zu häufig zu sich nehmen." Bundesministerium für Ernährung

Sendung: [Update]

Kurzzusammenfassung

Nur noch helle Pommes und Kekse: Damit nicht mehr so viel krebserregendes Acrylamid entsteht, dürfen Pommes nicht mehr so heiß frittiert werden. Wir haben Tipps, wie ihr Acrylamid vermeidet.