Erschreckende Mobbing-Story bei "Mensch, Otto!"

So habt ihr mit euren bewegenden Geschichten reagiert

Imago

Am Mittwochabend waren Maggie Vazal und ihr Sohn Simon zu Gast bei Thorsten Otto (Mensch, Otto!). Eine Mutter und ihr Sohn, der über Jahre hinweg massiv gemobbt wurde. Ein jahrelanger Leidensweg. Ein seelischer und körperlicher Alptraum für Mutter und Sohn. Diese Sendung hat viele von euch unglaublich bewegt, ihr habt uns so viele persönliche Geschichten geschickt, dass wir das Thema "Mobbing" hier noch einmal aufgreifen wollen. 

Eure Reaktionen gehen unter die Haut: Erwachsene, die als Kinder gemobbt wurden; Eltern und Kinder, die sich erfolgreich gegen Mobbing gewehrt haben - aber leider auch einige, die keine Hilfe bekommen und irgendwann aufgegeben haben.

Was uns alle hier traurig macht: 

Bei aller Offenheit und allem Vertrauen, mit dem ihr uns eure Lebensgeschichten und die eurer Kinder erzählt habt (DANKE dafür!) - die meisten von euch wollen nur mit ihrem Vornamen zitiert werden (was wir natürlich respektieren); viele schreiben ganz offen, dass sie noch immer Angst haben, wieder Opfer zu werden, wenn sie mit ganzem Namen genannt werden. Offenbar ist es leider doch so: Mobbing ist nie ganz vorbei. Es bleiben Narben. Und Angst. Bei Eltern wie Kindern. 

Gegen Mobbing hilft nur klare Kante

"Wir werden von allen Seiten komplett alleine gelassen", schreibt uns Monika aus München. "Die Klassenlehrerin konnte sich nicht vorstellen, dass der Schüler so was macht", erzählt Margit aus Unterfranken. Der größte Horror für Eltern: Zuschauen zu müssen, wie es ihren Kindern immer schlechter geht - und nichts machen zu können.

"Es gibt nur eine Lösung, wehret den Anfängen. Sofort reagieren, bevor immer mehr mitmachen. Den Mobber, nicht das Opfer aus der Klasse nehmen, Umgangsverbot … also klare Kante zeigen", meint dazu Barbara.

Und wenn man all eure Reaktionen aus unserer Community zusammen betrachtet, hat Barbara Recht: Da, wo gleich eingegriffen wurde, wo Lehrer und Schulleitung Mobbingfälle Ernst genommen und klar Position bezogen haben, hatten Opfer mehr Chancen auf ein Ende ihres Martyriums. Allerdings: Selbst in diesen Fällen haben die ehemaligen Mobbingopfer später irgendwann dann trotzdem die Schule gewechselt.

"Sucht euch ein anderes Gymnasium"

Wie gut klares, schnelles Eingreifen von Eltern und Lehrern helfen kann, hat uns Udo geschrieben: Seine damals 13-jährige Tochter wurde von mehreren Mitschülern gemobbt. Bis er zufällig einen solchen fiesen Anruf mitschneiden konnte. Die von ihm kontaktierte Schulleitung berief eine Klassenkonferenz ein, drohte der ganzen Klasse mit Schulverweis...

 "Sie können sich ein anderes Gymnasium suchen" (Zitat Direktor)

... und machte dieses Beispiel an der ganzen Schule bekannt. Danach und nach öffentlichen Entschuldigungen der Täter, war der Mobbing-Fall erledigt.

Wie ein kleiner Mensch helfen kann

Sicher keine Lösung für alle Fälle - aber immerhin ein Lichtblick ist die Mail von Marianne: "Unser Sohn geht mit einer Behinderung in die Regelschule. Wir haben viele Probleme, aber Mobbing gab es nicht, im Gegenteil. Die Kinder haben begriffen, dass es Schwächere gibt, denen man helfen kann. An diesem Punkt ist ein kleiner Mensch mit Behinderung tatsächlich ein wertvoller Katalysator für erwünschtes Sozialverhalten." 

Mobbing: Hilfe und Beratung für Kinder und Eltern

www.juuuport.de Hilfe für Jugendliche von Jugendlichen (nicht nur, aber auch zu Mobbing)

www.buendnis-gegen-cybermobbing.de  Beratung und Hilfe gegen Cybermobbing - für Kinder, Eltern, Lehrer

www.nummergegenkummer.de Nummer gegen Kummer - Hilfe und Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern

Kurzzusammenfassung

Das Interview von Maggie Vazal und ihrem Sohn Simon bei "Mensch, Otto!" zum Thema Mobbing hat sehr viele Reaktionen in der BAYERN 3 Community hervorgerufen. Eltern, die als Kinder gemobbt wurden. Eltern, deren Kinder gemobbt werden. Traurige Geschichten mit schlechtem Ausgang, aber auch einige mit halbwegs gutem Ende. Nur wenn Eltern, Lehrer und Schule schnell und klar eingreifen, haben die Opfer Chancen, dass das Mobbing aufhört.