Das ist euch sicher auch schon passiert, ihr schaut in euren Kühlschrank und entdeckt ein Joghurt, Käse oder ein anderes Lebensmittel, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum überschritten ist. Die Stiftung Warentest hat Lebensmittel nach diesen Daten getestet.
Die Politik fordert zum Teil das Ende des Haltbarkeitsdatums. Im Schnitt wirft jeder Deutsche 78 Kilogramm an Nahrungsmitteln in Deutschland pro Jahr weg, vieles davon unnötig.
Aus Sicht der Stiftung Warentest ist das Mindesthaltbarkeitsdatum meist nach wie vor hilfreich, weil es eine Orientierung schafft.
Aber welche Lebensmittel halten in der Regel länger und welche sollten wir nach dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums lieber entsorgen?
Was heißt Mindesthaltbarkeitsdatum genau?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert euch die Qualität. Bis zu diesem Tag garantiert der Hersteller die einwandfreie Qualität eines Lebensmittels, sofern es richtig gelagert wurde. Taucht vorher Schimmel auf, ist ein Umtausch kein Problem. Auch nach Ablauf des MHD verdirbt das Lebensmittel nicht sofort. Oft ist es noch Tage, Wochen oder gar Jahre später genießbar – eventuell schmeckt es anders. Das MHD legen die Hersteller selbst fest.
Dürfen Lebensmittel nach Ablauf des MHD verkauft werden?
Ja, das ist erlaubt, allerdings darf die Ware nicht verdorben sein und die Kennzeichnung muss passen. Zum Beispiel kann mit einem Aufkleber auf das abgelaufene Datum hingewiesen werden.
Haltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum nicht verwechseln
Auf sehr leicht verderblichen Produkten wie Geflügel, Gehacktem, frischem und geräuchertem Fisch steht die Angabe „Zu verbrauchen bis ...“. Das Verbrauchsdatum bitte nicht mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum verwechseln!
Produkte mit Verbrauchsdatum sollten nach Ablauf des Datums nicht mehr gegessen werden. Händler dürfen diese Waren auch nicht mehr verkaufen, weil die Keimbelastung zu hoch sein kann.
Etliche Lebensmittel sind nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch gut: Zucker konserviert Konfitüre, Milchsäure verzögert den Verderb von Joghurt, trockene Nudeln sind für Keime unattraktiv – sprich diese Lebensmittel sind häufig länger genießbar als angegeben.
Süß, sauer und trocken sind häufig noch gut
Etliche Lebensmittel sind nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch gut: Zucker konserviert Konfitüre, Milchsäure verzögert den Verderb von Joghurt, trockene Nudeln sind für Keime unattraktiv – sprich diese Lebensmittel sind häufig länger genießbar als angegeben. Wie lange lässt sich aber nicht sagen, da hilft nur probieren.
Bei diesem Datum solltet ihr die Lebensmittel leider entsorgen
Einige Lebensmittel wie Hackfleisch, Räucherlachs oder auch küchenfertiger Salat tragen ein Verbrauchsdatum. Es markiert das Ende der Verzehrbarkeit. Die Produkte könnten danach gesundheitsbedenklich sein. Je früher ihr sie verzehrt, desto besser.
Verbeulte Konservendosen wegwerfen
Lebensmittel in Konservendosen sind oft jahrelang haltbar. Unbedingt aussortieren solltet ihr aber Konserven mit Dellen und Wölbungen. Der Inhalt könnte nicht mehr geschützt sein. Schlimmstenfalls bilden sich Bakterien, die ein Nervengift produzieren, das zu lebensgefährlichen Atemlähmungen führen kann
Auch Tiefkühlware hält nicht ewig
Eisige Temperaturen verzögern das Verderben, garantieren aber keine ewige Frische. Spinat und Rotkohl verlieren im Froster mit der Zeit an Geschmack und Vitaminen. Irgendwann verderben auch sie. Wie lange tiefgekühlte Lebensmittel halten, zeigt das Bundeszentrum für Ernährung:
- Obst und Gemüse 11 bis 15 Monate
- Rindfleisch und Geflügel, 9 bis 12 Monate
- Fisch und fettreiches Fleisch 6 bis 9 Monate
Prima frosten lassen sich neben Essensresten Butter, Kaffee, Nüsse, Fisch, Fleisch. Das Gemüse vorher blanchieren, also kurz in Wasser aufkochen. Das tötet Keime ab. In Scheiben eingefrorenes Brot, toastet ihr am besten später vor dem Essen.
Aufschrift auf Lebensmitteln oft schwer zu finden:
Oft war laut Stiftung Warentest das Haltbarkeitsdatum schlecht lesbar oder auffindbar. Nur bei drei Produkten lag die durchschnittliche Suchzeit unter 10 Sekunden. Das kann dazu führen, dass Lebensmittel zu früh entsorgt werden oder unbeabsichtigt verkommen. An einem Croissant-Frischteig erkannte mehr als die Hälfte der Testpersonen nicht, dass es sich um ein Verbrauchs- statt Mindesthaltbarkeitsdatum handelte: Die Angabe „zu verbrauchen bis …“ stand nicht am Datum, sondern klein an anderer Stelle. Das birgt die Gefahr, dass verdorbener Teig gegessen wird.
Also lest genau oder fragt im Supermarkt nach, wenn ihr etwas nicht erkennen könnt.
Kurzzusammenfassung
Das ist euch sicher auch schon passiert, ihr schaut in euren Kühlschrank und entdeckt ein Joghurt, Käse oder ein anderes Lebensmittel, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum überschritten ist. Die Stiftung Warentest hat Lebensmittel nach diesen Daten getestet.