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Kreditkarten für Kinder

Alles, was du wissen musst, bevor dein Kind eine Kreditkarte bekommt

Bild: Colourbox

Es gibt einige Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, dass dein Kind eine eigene Kreditkarte hat. Welche das sind, was wichtig ist und welche Risiken eine Kinder-Kreditkarte hat, verraten wir dir hier!

Vielleicht denkst du dir jetzt: „Aber mein Kind hat doch ein normales Girokonto mit Girocard – das reicht doch aus!“ Und ja, in den meisten Fällen ist das auch so. Eine Girocard reicht nämlich für den Alltag in Deutschland. Es gibt aber Situationen, in denen es durchaus sinnvoll sein kann, wenn dein Kind eine eigene Kreditkarte hat.

Warum braucht mein Kind eine Kreditkarte? 

Dafür gibt es zwei Gründe:

  • Dein Kind verbringt längere Zeit im Ausland, zum Beispiel wegen einem längeren Schüleraustausch oder einer Abschlussfahrt. Es ist zwar aktuell auch noch möglich, mit der Girocard im Ausland zu zahlen. Allerdings werden dafür häufig zusätzliche Gebühren fällig und es kann zu Einschränkungen kommen.
  • Dein Kind möchte das eigene (Taschen-)Geld online ausgeben, zum Beispiel für Computerspiele oder Kleidung. Je nach Online-Shop ist es nicht möglich, per Überweisung oder SEPA-Lastschrift zu zahlen und es ist auch hier eine Kreditkarte nötig.

Welche Risiken hat eine Kreditkarte für mein Kind?

Das Wichtigste zu Beginn: Eine Verschuldung oder das Überziehen der Kreditkarte ist für Kinder nicht möglich. Das ist gesetzlich geregelt. Kinder zwischen 7 und 18 Jahre sind nur eingeschränkt geschäftsfähig. Das bedeutet, dass Minderjährige ab dem 7. Lebensjahr nur das Geld ausgeben können, das ihnen zur Verfügung steht. Im sogenannten Taschengeldparagrafen heißt es auch, dass der Abschluss von Abos oder Ratenzahlung für Minderjährige nicht möglich ist.
Es bleiben also die „normalen“ Risiken einer Kreditkarte: Betrug und Verlust. Hier gilt: Verliert dein Kind die Karte, lasst sie schnellstmöglich sperren. Fallen euch komische Abbuchungen auf, dann setzt euch direkt mit der Bank in Verbindung, um zu reklamieren.

Welche Kreditkarten sind für mein Kind erhältlich?

Da sich Kinder laut Gesetz nicht verschulden können, ist eine Kinder-Kreditkarte keine normale Kreditkarte ist, bei der das Geld von der Bank geliehen wird und die Abrechnung dann erst zum Monatsende kommt.

  • Prepaid-Karte
    Diese Karte funktioniert ähnlich wie eine Prepaid-SIM-Karte. Das Kreditkarten-Konto muss zuerst mit Geld aufgeladen werden. Dann kann über dieses Geld frei verfügt werden. Eine Überziehung ist nicht möglich. Eine Prepaid-Kreditkarte eignet sich besonders gut für einen kurzzeitigen Einsatz.
  • Debitkarte
    Eine Debitkarte kannst du genau wie eine “normale” Kreditkarte verwenden. Der Unterschied: Das Geld wird nicht von der Bank geliehen, sondern direkt vom angeschlossenen Girokonto abgebucht. Kinder bekommen zum Konto keinen Dispositionskredit und können so auch nicht ins Minus rutschen.

Ab welchem Alter kann ich eine Kinder-Kreditkarte beantragen?

Ab welchem Alter es möglich ist, eine Kinder-Kreditkarte zu beantragen, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Teilweise ist das schon ab Geburt möglich, manchmal aber auch erst mit 7 oder mit 12 Jahren. Auch die Rahmenbedingungen sind je nach Anbieter anders. Manchmal muss dein Kind bereits ein Girokonto bei der Bank haben, damit eine Kinder-Kreditkarte dazugebucht werden kann. Manchmal ist es auch so, dass du als Elternteil bereits Bankkunde sein musst, um dort auch ein Konto für dein Kind eröffnen zu können

Welche Kreditkarten für Kinder sind zu empfehlen? (Stand: 16.05.2024)

Fast jede Bank hat mittlerweile auch Kinder-Kreditkarten im Angebot – häufig als Verknüpfung von Girokonto mit Debitkarte.

Die Finanztip-Redaktion empfiehlt das u18 Girokonto der DKB, zu dem eine Visa-Debitkarte gehört. Das Konto kann ab Geburt deines Kindes eröffnet werden, es gibt keine jährliche Kontoführungsgebühr und es kann weltweit kostenlos Bargeld abgehoben werden. Aber: Du als Elternteil musst ebenfalls ein Girokonto bei der DKB haben.

Auch die Visa-Debitkarte, die es als Juniorgiro, dem Jugendkonto der Comdirect gibt, kann eine Alternative sein. Die Eröffnung des Kontos geht ab dem siebten Lebensjahr. Monatlich sind drei Bargeldabhebungen weltweit kostenlos möglich, aber ab der vierten Abhebung wird eine Gebühr fällig. Und: Es gibt eine Fremdwährungsgebühr beim Bezahlen in anderen Währungen, nämlich 1,75 Prozent vom Umsatz.

Lieber bei der Bank ums Eck? Auch die Volksbank und Sparkasse haben Kinder-Konten mit Debit-Karten und ähnlichen Angeboten.

Kurzzusammenfassung

Du überlegst, deinem Kind eine Kinder-Kreditkarte zu besorgen? Es gibt einige Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, dass dein Kind eine eigene Kreditkarte hat: Schüleraustausch, Auslandsaufenthalt oder Abschlussfahrt zum Beispiel. Was bei einer Kinder-Kreditkarte wichtig ist und welche Risiken eine Kreditkarte für Kinder hat, verraten wir dir hier.