Zukunftsorakel

2016 war das Jahr des Biber - 2017 ist das Jahr des Bieber

Justin Bieber und der gewöhnliche Biber haben mehr gemeinsam als ihr denkt. Wir klären die Gemeinsamkeiten - und natürlich auch die Unterschiede zwischen Bieber und Biber.

Vor rund 50 Jahren gab die Deutsche Post eine Wohlfahrtsmarke mit einem Biber heraus, weil er zu den vom Aussterben bedrohten Tieren zählte. Der Nager wurde nicht nur wegen seines Fells, sondern auch wegen seines Sekrets, dem Bibergeil, gejagt und beinahe ausgerottet.

50 Jahre später sind Teenager Bieber-geil und der Biber hat sich so sehr vermehrt, dass er zum Problem-Biber wurde. (Aus Tierliebe erklärte ihn der Naturschutzbund in Österreich zum Tier des Jahres 2016). Dabei macht er nur seinen Job: Das Nagetier nagt (selten zur Freude der Landwirtschaft).
Mit Justin Bieber ist das nicht anders: Seine Songs nagen sich in unseren Gehörgängen fest. "What Do You Mean?", "Sorry", "Cold Water", "Let Me Love You" oder DJ Khaleds "I'm The One" – alles Ohrwürmer bzw. Ohrbiber.

2015 war schon fast das Jahr des Justin Bieber. Er schaffte es damals, die übermächtige Adele und ihren Monster-Hit "Hello" von Platz 1 der britischen und amerikanischen Charts zu verdrängen. Immerhin sang er dabei artig "Sorry".

Auch 2016 war ein Beinahe-Jahr des Justin Bieber. Angesagte Dance-Acts wie Major Lazer und DJ Snake wollten ihn auf ihren Songs haben und mit "Let Me Love You" stand er erstmals auch in Deutschland an der Spitze der Single-Charts.

2017 dann der Remix von "Despacito", dem größten Nummer-1-Hit aller Zeiten in Bayern. Luis Fonsi hat kürzlich in einem Interview verraten, dass sie für den Remix einen Rapper wie Jay-Z oder Drake anfragen wollten. Stattdessen entdeckt Justin Bieber in einem Club in Kolumbien die Magie des Songs und singt quasi über Nacht seinen Part ein, zum Teil sogar in Spanisch. In den USA wurde "Despacito" erst durch seinen Remix zum Mega-Hit.

Vom bösen Buben zum Traum-Schwiegersohn

Bereits 38 mal hat es der Kanadier in die deutschen Single-Charts geschafft. An die Hits vor 2015 muss man sich ausnahmslos nicht erinnern. Dann entdeckte er EDM. Statt Gastrappern gab es jetzt elektronischen Dance-Sound. Und Justin Bieber, der zuvor immer wieder Konflikte mit dem Gesetz hatte, begann sich langsam zu benehmen. Plötzlich wollten ihn alle haben: Major Lazer, DJ Snake, DJ Khaled und David Guetta ließen ihn auf ihren Hits singen und Justin Bieber war plötzlich nicht mehr der nervige Teenie-, sondern ein cooler Popstar, den auch Teenager-Mütter lieben. 

Ed Sheeran komponierte mit ihm die Wahnsinns-Nummer "Love Yourself". Mit "Friends" hat er gerade seinen bislang vielleicht besten Track veröffentlicht. Fast schon zaghaft fragt er um Freundschaft. Die Zeiten des Problem-Bieber scheinen vorbei. Und falls nicht? In Bayern hätte man dafür schon eine Lösung, wie die Kollegen von der "Welt" kürzlich zu berichten wussten: Dann wird der Bi(e)ber mit Semmelknödeln serviert ;-)

https://www.welt.de/wirtschaft/article162091890/In-Bayern-serviert-man-Biber-mit-Semmelknoedeln.html

Was kann 2017 also noch kommen? Wird Eminem auf seinem Comeback-Album keine billigen Witze über Justin Bieber machen, sondern diesen gar auf einem Track featuren? Entdeckt Bieber bei seinem nächsten Deutschland-Besuch Die Toten Hosen und macht einen Remix von "Wannsee"? Alles scheint möglich. Jetzt stürmt der Kanadier erst mal mit "Friends" die Charts.