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Jan Böhmermann ist zurück und präsentiert #verafake: Böhmermann und sein Team haben einen Kandidaten in die RTL-Show "Schwiegertochter gesucht" eingeschleust. Ein Super-Coup für Royaleraff. Und fatal für das Team der Kuppelshow - es wird ausgetauscht.

"Schwiegertochter gesucht" - das ist Fremdschämen pur. Die Kuppelshow mit Moderatorin Vera Int-Veen sucht seit zehn Jahren Partner für wirklich schwer vermittelbare Kandidaten. Und in der Sendung vom 10. April war Robin Schulte, 21 Jahre, aus dem Ruhrgebiet dabei. Der Junge hatte noch nie eine Freundin, aber er hätte so gerne eine. Robin hat einen Vater, der täglich acht Flaschen Bier trinkt und vor der Kamera weint, weil er so stolz auf seinen Sohn ist. Traumkandidaten für die Sendung - aus RTL-Sicht. Eigentlich.

Schauspieler Simon Steinhorst ist der "einsame Eisenbahnfreund" Robin

Doch Robin ist nicht auf Partnersuche, sondern Schauspieler und heißt Simon Steinhorst. Angeheuert von Jan Böhmermann. Eingeschleust, um zu zeigen, wie Kandidaten für die Show bedrängt und abgezogen werden. Sie werden zur Teilnahme gedrängt und bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung von 150 Euro für 30 Drehtage. Die Werbeminute, so Böhmermann, kostet bei "Schwiegermutter gesucht" 90.000 Euro.

 "Man kann eine Sendung wie "Schwiegermutter gesucht" in der Art und Weise schon machen, ist halt dann ziemlich Scheiße." Jan Böhmermanns Botschaft an RTL und Vera Int-Veen

Reaktion von RTL: Das Team von "Schwiegertochter gesucht" wird ausgetauscht

Das Profil von Robin, dem einsamen Eisenbahnfreund ist mittlerweile von der "Schwiegertochter-Webseite" gelöscht worden. RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger hat Fehler eingeräumt und sich in einer Pressemitteilung quasi entschuldigt: "Bei der Produktion einer Folge von 'Schwiegertochter gesucht' sind Fehler im Bereich der redaktionellen Sorgfaltspflicht gemacht worden." Als Konsequenz werde das Team bei der Produktionsfirma Warner Bros ITVP Deutschland GmbH komplett ausgetauscht. Moderatorin Vera Int-Veen befindet sich gerade im Urlaub, wie der Kölner Express bei RTL erfahren hat.

#verafake könnte auch noch rechtliche Folgen für RTL haben

Und #verafake könnte auch noch rechtliche Konsequenzen haben: Die niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM), zuständig für die Kontrolle des Privatsender, hat eine Vorprüfung eingeleitet. 

"Die Art und Weise, wie die Produktionsfirma Verträge mit den Kandidaten abschließt und sie dabei bedrängt, erinnert stark an Haustürgeschäfte."
Andreas Fischer, Direktor der NLM

Wenn es ein offizielles Prüfverfahren geben sollte und RTL mangelnde Kontrolle über die Produktionsfirma nachgewiesen werden kann, droht dem Sender eine Rüge der Aufsichtsbehörde.