Wer gegen Corona geimpft ist, kann sich das jetzt in einen digitalen Impfpass eintragen lassen - entweder in der neuen CovPass-App oder der schon länger verfügbaren Corona-Warn-App.
Das Impfzertifikat erhält man in Form eines QR-Codes künftig direkt nach der vollständigen Impfung im Impfzentrum oder in der Arztpraxis. Der Code wird in der Regel auf Papier ausgedruckt und kann dann mit dem Smartphone eingelesen werden.
Die mehr als 20 Millionen Bürger, die schon vollständig geimpft sind, können den digitalen Nachweis nachträglich bekommen:
- Wer sich im Impfzentrum hat impfen lassen, soll in den kommenden Tagen per Post oder E-Mail einen QR-Code zugeschickt bekommen.
- Wer in einer Arztpraxis geimpft wurde, kann sich dorthin wenden und um ein nachträglich erzeugtes digitales Zertifikat bitten. Dazu müssen das gelbe Papier-Impfheft und der Personalausweis vorgelegt werden.
- Auch einige Apotheken wollen dies anbieten - das ist insbesondere für vollständig Geimpfte gedacht. Allerdings sind zum Start nur wenige Apotheke dazu in der Lage, wie die Branchenvereinigung mitteilte. Welche Apotheken dabei sind, das könnt ihr auf https://www.mein-apothekenmanager.de checken.
Was ist die CovPass-App?
Genau genommen ist CovPass (hier geht's zur offiziellen Seite der App) gar kein Impfpass, sondern eher der Nachweis, dass von dir ein geringes Covid-Ansteckungsrisiko ausgeht. Das kann wegen einer Impfung der Fall sein, aber auch wegen einer überstandenen Erkrankung oder einem aktuellen Test. Wichtig: CovPass enthält - wie der Name schon sagt - keine Infos über andere Impfungen, wie Hepatitis oder Tetanus.
Wichtig: Die CovPass-App ist auch in der Corona-Warn-App integriert - d.h. wenn du die Corona-Warn-App schon auf dem Handy hast, brauchst du die CovPass-App nicht extra herunterladen.
Was bringt ein digitaler Impfpass?
Ein ganz banaler Vorteil der CovPass-App erschließt sich jedem, der schon einmal panisch das gelbe Impfpass-Heftchen gesucht hat. Geht es verloren, startet ein komplizierter Prozess, um teils vor Jahrzehnten vorgenommene Impfungen nachzuvollziehen oder gar nachzuholen. Der digitale Impfpass erspart es vielen Papp-Pässen, auf absehbare Zeit in Hosen- und Handtaschen abgenutzt oder verloren zu werden.
Darüber hinaus ist auch die Fälschungssicherheit einer solchen digitalen Impfpass-Variante höher als beim Papier-Modell. Das technische System hinter CovPass dürfte deutlich schwieriger zu knacken sein, um sich einen Impfnachweis zu erschleichen.
Wird der digitale Impfnachweis Pflicht?
Die App ist laut Herausgeber Robert Koch-Institut freiwillig. Wer die App nicht nutzen möchte, kann weiter den alten gelben Impfpass, ein Arzt-Attest oder E-Mail-PDF vom Testzentrum vorzeigen.
Kann ich mit dem CovPass reisen?
Die CovPass wird in anderen EU-Staaten als Nachweis funktionieren. Bei CovPass handelt es sich um die deutsche Umsetzung der EU-Richtlinie zu einem grünen Zertifikat, das Geimpften, Genesenen und frisch Getesteten in der EU bestimmte Dinge wieder zugänglich machen soll.
Wie funktioniert der CovPass?
Die App erstellt einen QR-Code auf deinem Handy und der Wirt, Kinobetreiber oder Museumsangestellte scannt diesen mit einem eigenen Gerät. Angezeigt werden dann dein Name, dein Geburtsdatum sowie dein Status: Grün bedeutet Geimpft, genesen oder getestet, Rot das Gegenteil. Zusätzlich brauchst du allerdings einen Ausweis, um zu beweisen, dass du du bist.
Wie kommt mein Status in den CovPass?
Die Lösung auch hier: QR-Codes. Vollständig Geimpfte erhalten in Zukunft einen QR-Code, scannen diese in der App ein und können sich dann mit dem CovPass ausweisen. Wer geimpft wird, bekommt den Code nach der letzten Impfung direkt vom Impfzentrum oder Hausarzt. Der Nachweis gilt erst zwei Wochen nach der letzten Impfung, da dann die volle Impf-Wirkung entfaltet ist.
Ist der CovPass sicher?
Die CovPass-App ist technologisch letztlich viel weniger komplex als etwa die Corona-Warn-App oder die Luca-App. Sie erfasst nicht laufend Daten oder muss ihre Daten mit jemandem teilen, um ihren Zweck zu erfüllen. Vielmehr werden die Daten nur auf dem Smartphone gespeichert, auf der die CovPass-App installiert ist. Der Kontrolleur des Biergartens oder des Theaters kann diese Daten dann mit Hilfe eines Scanners ablesen, wobei dieser nur Name, Geburtsdatum und einen grünen oder roten Status zu sehen bekommt.
Geschützt sind die Daten im QR-Code durch eine Verschlüsselung, die laut CovPass fälschungssicher ist. Verliert man sein Smartphone, ist die App letztlich so gut geschützt wie jede andere App auf dem Smartphone.
Kostet die Impfpass-App etwas?
Nein.
Läuft CovPass auf meinem Handy?
Die App ist auch für recht alte Smartphone-Modelle verfügbar: iPhone-Nutzer müssen wohl mindestens iOS 12 (oder eine neuere Version) haben. Das heißt, dass die App selbst auf dem 2013 erschienenen iPhone 5s läuft. Android-User brauchen ein Handy, auf dem mindestens die Version Android 6 "Marshmellow" läuft, welche im Herbst 2015 veröffentlicht wurde.
Gibt es Kritik am digitalen Impfpass?
Der digitale Impfpass ist nicht unumstritten. Wohl nicht zuletzt, weil er manchem als "Instrument der gesellschaftlichen Spaltung" erscheint, wie Linus Neumann, Sprecher des wie Chaos Computer Clubs (CCC) es ausdrückt. Ebenfalls vom CCC kommt die Befürchtung, dass bestimmte Stellen sich Zugriff auf die hinterlegten Daten erhoffen. Etwa gebe es bereits Begehrlichkeiten bei der Polizei in Bezug auf Impfdatenbanken.
Gibt es Alternativen zur CovPass-App?
Du kannst dich mit dem alten Impfpass ausweisen. Alternative: du kannst dir den QR-Code, den das Handy anzeigen würde, auch auf Papier ausdrucken. Statt des Handys zeigst du dann also einen Zettel und den Personalausweis vor. Du kannst aber auch einfach die schon vorhandene Corona-Warn-App verwenden, auch sie wird zeitgleich die Funktionen der CovPass-App bekommen.