In der kalten Jahreszeit brauchen Igel dringend ein sicheres Quartier für den Winterschlaf. Dabei kann jeder von uns helfen – auch du! Wie du Igel gut durch den Winter bringst, erfährst du hier.
Igel stehen in Bayern auf der Vorwarnstufe der Roten Liste – könnten also bald vom Aussterben bedroht sein, wenn die Entwicklung so weitergeht. Gerade in der kalten Jahreszeit geraten die Stacheltiere häufig in eine Notlage: Wenn sie bis Ende November nicht genügend Gewicht erreichen, haben sie keine Chance, den Winter zu überleben. Und auch bei der Suche nach einem sicheren Winterquartier haben sie es nicht leicht – gerade in Städten finden sie oft keinen geeigneten Unterschlupf.
So machst du deinen Garten igelfreundlich
Igel beginnen ab Mitte Oktober mit dem Bau ihres Winterquartiers. Dann wird es nämlich deutlich kälter und das Nahrungsangebot knapper. Für ein ideales Quartier brauchen Igel totes Holz, Reisig und Laub. Auch Erdmulden unter Hecken sind super. Das alles finden sie in einem möglichst naturnahen und igelfreundlichen Garten. Wenn das bei dir nicht möglich ist, kannst du die Igel auch mit einem Igelhäuschen unterstützen
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Igel selber päppeln statt ins Tierheim
Dass Igel bei milden Temperaturen immer wieder aus dem Winterschlaf aufwachen, ist normal und kein Anlass für Sorge. Igel solltest du nur dann selbst aufnehmen, wenn sie deutlich unterernährt, krank oder schwach sind.
Viele Tierheime sind gerade im Herbst und Winter überlastet und können teilweise keine Igel mehr aufnehmen. Fragt deshalb vorher bei Tierheimen oder Igelauffangstationen nach, was ihr selbst machen und wie ihr den Igeln am besten helfen könnt.
Selbst aufpäppeln ist einfach und du benötigst dafür nicht mal einen eigenen Garten! Ein Keller oder eine Garage tun es auch – Hauptsache der Ort ist weder zu warm noch zu kalt. Woran du erkennst, dass ein Igel wirklich deine Hilfe braucht, liest du hier.
So versorgst du einen Igel richtig
Wenn du einen geschwächten Igel bei dir aufnimmst, lege ihn am besten vorsichtig in eine Schachtel, die mit etwas Laub ausgelegt ist. Alternativ fühlt sich der Igel auch in einem entsprechend großen Übertopf oder einer Obstkiste wohl.
Außerdem solltest du genügend Wasser bereitstellen und den Igel täglich mit Futter versorgen – am besten geeignet ist Katzennassfutter, ungewürztes Rührei oder angebratenes, ungewürztes Hackfleisch. Bitte auf keinen Fall Speisereste oder Obst füttern. Auch Milch verträgt ein Igelmagen nicht.
Tägliches Saubermachen auf keinen Fall vergessen, Igel mögen keinen Unrat an ihrem Schlafplatz.
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Wann kann ich den Igel wieder auswildern?
Hat der Igel bis Ende November genügend Gewicht erreicht, kannst du ihn wieder in die Natur auswildern. Optimal sind mindestens 500 Gramm. Sollte der Igel das nicht auf die Waage bringen, benötigt er weiterhin Hilfe. Dann solltest du allerdings mit einem Tierheim oder einer Igelauffangstation besprechen, wie es am besten weitergeht.
Der Winterschlaf des Igels dauert recht lange, von Ende November meist bis zum nächsten Frühjahr. Spätestens im März oder April findet er in der Natur wieder genügend Futter.
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