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So geht Grüntee lecker statt bitter

Bild: picture-alliance/dpa/unsplash.com, Montage: BAYERN 3

Seine Zubereitung ist für viele eine regelrechte Zeremonie, er soll ein Gesundmacher sein, die Fettverbrennung ankurbeln und so beim Abnehmen helfen - kurz: Grüntee gilt als Wundermittel. Und doch schmeckt er vielen schlicht gar nicht. Zu bitter, zu grasig, zu grün. Dabei geht's auch anders. Nämlich lecker und geschmackvoll. Und wenn's dann auch noch gesund ist, passt doch alles :-)

So wird Grüntee lecker

Das Wichtigste vorweg: Grüntee mag kein kochend heißes Wasser, denn das ist mit ein Grund, warum er zu bitter werden kann und einfach nicht schmeckt. Grob gesagt sind zwischen 70 und 90 Grad ok, das hängt auch von der Sorte ab. Und weil nicht jeder, der mal grünen Tee trinkt, gleich jedesmal mit dem Thermometer am Wasserkocher stehen will (oder viel Geld für einen Wasserkocher mit Temperatureinstellung ausgeben will), gilt folgende Faustregel: Nach ungefähr zehn Minuten ist kochendes Wasser auf 80 Grad abgekühlt.

Zweiter wichtiger Punkt: Grüntee nicht zu lange ziehen lassen. Je nach Sorte können schon eineinhalb Minuten ausreichend sein. Wenn ihr in einem guten Teegeschäft einkauft, findet ihr oft eine perfekte Beschreibung auf der Packung. Da steht dann wie viel Tee, wie lange und bei welcher Temperatur ziehen soll. Haltet euch erst mal dran - experimentieren ist ja dann trotzdem erlaubt ;-)

Übrigens: Bei Grüntee sind bis zu drei Aufgüsse möglich. Dabei die Temperatur etwas höher und die Ziehzeit etwas kürzer wählen als beim ersten Aufguss.

Das sagt man Grüntee nach

Zum einen regt Grüntee an, dafür sorgt das Koffein, früher beim Tee auch Tein genannt. Auch eine medizinische Wirkung wird Grüntee zugeschrieben. Dabei ist nicht jede der folgenden Aussagen exakt wissenschaftlich belegt, aber vieles deutet darauf hin, dass Grüntee tatsächlich ein echter Powerdrink ist.

Positive Effekte werden Grüntee zum Beispiel bei Übergewicht oder Diabetes zugeschrieben. Eine japanische Langzeitstudie spricht gar von einer lebensverlängernden Wirkung. Die enthaltenen Polyphenole und Fluoride senken das Risiko für Karies.

Vorsicht Schadstoffe

Einen Wermutstropfen gibt es auch bei Grünem Tee. Untersuchungen der Stiftung Warentest (test 10/2015) haben ergeben, dass einige Grüntees stark belastet sind und auf Dauer die Gesundheit gefährden können. Dafür verantwortlich sind Wildkräuter im Tee, die versehentlich mitgeerntet werden. Eine akute Gefahr bestehe nicht, so die Tester, wer aber über einen längeren Zeitraum hochbelastete Tees trinkt, muss aufpassen. Also am besten immer mal wieder variieren.

Viele Hersteller haben nach diesem Test reagiert und waren aus dem Verkauf genommen oder die Anbieter gewechselt. Denn der Test zeigt auch, dass sich hohe Schadstoffgehalte vermeiden lassen.

Kurzzusammenfassung

Grüner Tee ist ein Powerdrink. Ihm wird nachgesagt, dass er beim Abnehmen hilft, uns den richtigen Koffein-Kick gibt und sogar das Leben verlängern soll. Richtig aufgebrüht schmeckt Grüntee wunderbar - grasig und bitter wird's oft nur, wenn das Wasser zu heiß ist oder der Tee zu lange zieht. Manche Tees enthalten Schadstoffe - die sind nicht akut gesundheitsgefährdend, können aber dann Auswirkungen haben, wenn über lange Zeit viel vom gleichen Tee getrunken wird.