Du bist beim Einkaufen und kannst dich schon wieder nicht daran erinnern, was außer Bananen und Joghurt noch auf deiner Einkaufsliste stand? Kein Problem. Hier findest du ein paar Tipps, wie du dein Gedächtnis trainieren und dir wichtige Informationen besser merken kannst.
Ähnlich wie der Arbeitsspeicher beim Computer haben auch wir ein Arbeitsgedächtnis, in dem Informationen abgelegt werden, die aktuell wichtig sind. Dazu gehören zum Beispiel auch die To Dos für den Tag oder die Einkaufsliste. Liegt zu viel in deinem Arbeitsgedächtnis, dann vergisst du Dinge. Deshalb kannst du deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.
Kann ich mir handschriftliche Listen besser merken?
Ja, es ist tatsächlich so, dass du dir Dinge, die du von Hand notiert hast, besser merken kannst. Das hat eine Studie der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim gezeigt. Wenn wir etwas von Hand aufschreiben, werden genau die Bereiche unseres Gehirns aktiviert, die für die Informationsverarbeitung und Gedächtnisbildung zuständig sind. Wenn wir wichtige Informationen nur in unsere Notizenapp am Handy oder den Kalender tippen, dann ist diese Aktivität nicht so stark und wir können uns die Dinge nicht so zuverlässig merken.
Also: Die Einkaufsliste, wichtige Termine und Infos besser nicht nur ins Handy tippen, sondern auch von Hand auf einen Zettel oder in einen Kalender eintragen.
Eselsbrücken können deinem Gedächtnis helfen
Manchmal kann es helfen, wenn du dir eine Geschichte oder einen Satz überlegst, um bestimmte Informationen auf eine neue Art und Weise zu verknüpfen. Das ist übrigens auch der Nummer 1 Tipp, um sichere Passwörter zu erstellen: Aus dem Satz „Mein Papa wohnt seit Februar in Bamberg.“ wird dann zum Beispiel dieses Passwort „MPws02iB“.
Dieser Tipp kann auch bei Zahlenkombinationen helfen. Möchtest du dir den PIN 4926 merken, dann merke dir doch diese Geschichte: Meine 4 Kinder sind um 9 Uhr zur Schule gegangen. Sie haben 2 Äpfel dabei und wollen sie mit ihren 6 Freunden teilen.
Visuelle Merkhilfen
Bist du eher der visuelle Typ, kann dir die Routenmethode helfen. Dabei verteilst du die Dinge und Informationen, die du dir merken möchtest an verschiedenen Punkten in deiner Wohnung oder an deinem Körper. Bei einer Einkaufsliste könnte das zum Beispiel so aussehen: die Bananen an den Füßen, Tomaten an den Knien und den Joghurt an den Schultern. Zusätzlich kannst du dir das Ganze auch bildlich vorstellen: Du hast Bananenschuhe an, trägst Tomaten als Knieschützer und balancierst Joghurtbecher auf den Schultern.
Kann ich mein Gehirn trainieren?
Ja, du kannst dein Gehirn trainieren, damit es sich Dinge besser merken kann. Dafür musst du deinen Gedächtnismuskel anstrengen. Das kannst du zum Beispiel mit kleinen Aufgaben im Alltag machen:
- Arbeit: Probiere, dir die Nummer, die du gleich anrufen musst, zu merken und sie nicht einfach aufzuschreiben oder direkt nachzuschauen. Das gleiche gilt zum Beispiel auch für Bestätigungscodes, die du per SMS oder Mail zugeschickt bekommst.
- Alltag: Nimm dir abends bewusst Zeit, um aufzuschreiben, was du den Tag über gemacht hast. Wichtig sind dabei vor allem die Details. Es geht also nicht darum, dass du erst zur Kita, dann zur Arbeit und später noch zum Sport gegangen bist. Versuche dich daran zu erinnern, wen du in der Kita getroffen hast, mit welchen Kollegen du einen Kaffee getrunken hast und was es als Mittagessen gab. Möchtest du das nicht aufschreiben, kannst du natürlich auch deinem Partner oder deiner Partnerin oder guten Freunden davon erzählen.
- Einkaufen: Und wieder die Einkaufsliste. Diese eignet sich auch super, um das Gedächtnis zu trainieren. Versuche dir die Einkaufsliste genau einzuprägen. Wenn es einfach so nicht klappt, dann greifen auf die Tipps zurück, die wir oben schon angesprochen haben: von Hand aufschreiben, eine Geschichte überlegen oder die Routenmethode ausprobieren.
Du kannst dein Gedächtnistraining aber auch anders gestalten und etwas Neues lernen. Auch wenn das im Erwachsenenalter nicht mehr so schnell geht wie bei Kindern, lohnt es sich, ein neues Instrument oder eine neue Sprache zu lernen. Das fordert dein Gedächtnis und du gewinnst ein neues Hobby und Wissen dazu.
Schlaf ist wichtig für dein Gedächtnis
Damit unser Gedächtnis gut funktioniert, brauchen wir ausreichend gesunden Schlaf. Im Schlaf festigen sich nämlich die neuen Eindrücke und das Gelernte des Tages. Nur wenn dieser Prozess gut funktioniert, können wir auch in Zukunft diese Informationen abrufen. Genügend Schlaf sorgt außerdem dafür, dass wir uns den Tag über besser konzentrieren können und so unter Arbeitsgedächtnis und unsere Erinnerung besser funktioniert.