Noch vor 20 Jahren waren Garnelen ein absolutes Luxusprodukt - mittlerweile isst jeder Bundesbürger mehr als ein halbes Kilogramm pro Jahr. Jeder Supermarkt und Discounter bietet Garnelen (meist aus Zuchtbetrieben) an. Die Stiftung Warentest hat die beliebtesten Marken getestet.
1. Welche Garnelen-Sorten sind besonders empfehlenswert?
Spitzenreiter sind die großen, vorgekochten Warmwassergarnelen von Eismann für 4,40 Euro je 100 Gramm. Auch die Bio-Shrimps von Ristic (3,75 Euro) schneiden in dieser Gruppe gut ab.
Die besten großen, rohen Warmwassergarnelen bietet Alnatura Bio für 2,67 Euro. Günstiger sind die ebenfalls guten, rohen Garnelen von Netto Marken-Discount, Real, Escal und Norma für je 1,78 Euro pro 100 Gramm.
Bei den kleinen, gekochten Garnelen punkten Costa (2 Euro) und Lidl (2,22 Euro). Diese lassen sich auch direkt nach dem Auftauen kalt verspeisen.
2. Auf welche Siegel sollte ich achten?
Jede zweite Garnelen-Packung im Test hat ein Siegel als Aufdruck. Das hier sind die häufigsten:
- Naturland. Der Ökoverband setzt konkrete Standards: Die Farmen verpflichten sich beispielsweise, Mangroven aufzuforsten, die Boden- und Wasserqualität ständig zu kontrollieren und überwiegend Biofutter zu nutzen. Sozialstandards kommen dazu. Die Einwohner müssen zum Beispiel Wasser- und Landzugänge behalten.
- Bio. Das EU-Siegel setzt nur Umwelt-, keine Sozialstandards. Wichtige Anforderungen an Farmen: keine Medikamente, Fischmehl nur in Maßen, natürlich gestaltete Anlagen.
- ASC. Die Kernanforderungen: internationale Arbeitsstandards einhalten, der Bevölkerung den Küstenzugang lassen, keine Antibiotika nutzen, überwiegend zertifiziertes Fischmehl füttern, die Wasserqualität oft prüfen. Maximale Besatzdichten sind nicht festgelegt.
- MSC. Das Kürzel gibt es nur für Garnelen aus Wildfang. Garnelen sind Bodenbewohner und dürfen nur in bestimmten Regionen mit Netzen gefangen werden, aus denen Fische herausschwimmen können und die den Meeresboden nicht schädigen.
3. Wie gesund sind Garnelen?
Garnelen sind reich an Cholesterin. 100 Gramm enthalten 135 Milligramm – fast die Hälfte dessen, was die Deutsche Ge- sellschaft für Ernährung maximal pro Tag empfiehlt. Ansonsten bestehen sie zu fast 20 Prozent aus Eiweiß und nur zu 1 Prozent aus Fett. Das alles steckt im Hinterleib der Garnele, den wir essen. Weil sie ihn beim Schwimmen viel bewegt hat, ist er muskulös und knackig.
Übrigens: Gefährliche Krankheitserreger fanden sich in keinem der getesteten Produkte. Auch keine Schwermetalle.
Kurzzusammenfassung
Noch vor 20 Jahren waren Garnelen ein absolutes Luxusprodukt - mittlerweile isst jeder Bundesbürger mehr als ein halbes Kilogramm pro Jahr. Jeder Supermarkt und Discounter bietet Garnelen (meist aus Zuchtbetrieben) an. Die Stiftung Warentest hat die beliebtesten Marken getestet.