Vor dem Fuchs gerettet

Ziehmama von Reh Fini hat ein Enkelkind

Bild: privat

Familienbesuch vom Wild-Zögling: Reh Fini wurde mit der Flasche aufgezogen und lebt inzwischen wieder in der freien Wildbahn. Seine Ziehfamilie besucht das Tier trotzdem - diesen Sommer mit einer ganz besonders schönen Überraschung.

Zwei Jahre liegt es zurück, da rettete die Oberstdoferin Marie-Theres Boxler ein Rehkitz vor dem Fuchs, in letzter Sekunde. Seitdem hat das Reh namens Fini das Leben der 30-Jährigen gehörig auf den Kopf gestellt – denn die junge Frau hatte sich entschieden, das Tier mit der Flasche aufzuziehen.

Schlechtes Gewissen: Mutter hätte Fini verstoßen

Denn obwohl das kleine Reh zwar dem Fuchs entkam, standen seine Chancen nach der Rettungsaktion ziemlich schlecht: Wegen des Menschengeruchs hätte die eigene Mutter Fini nicht mehr aufgezogen. Das hat daraufhin Marie-Theres Boxler übernommen.

Die 30-Jährige musste Fini ab dann alle zwei Stunden die Flasche geben, auch nachts. Im Vergleich zu ihrem eigenen Baby Paulina ist das Aufziehen von einem Rehkitz viel schwieriger:

Da gibt’s einfach so viel zu beachten mit so einem kleinen Kitz, (…) die sind einfach so unglaublich hilflos eigentlich. Es waren viele schlaflose Nächte, viel Sorgen, viel Tierarzt, viel Anrufe, Fragen, Tierschutz. (…) Es ist eigentlich ein Wunder, wenn ein Reh groß ist.“ Marie-Theres Boxler.

Nach einem Jahr gelingt das eigentlich Unmögliche: Fini ist stark genug und kann ausgewildert werden. Trotzdem kommt das junge Reh immer wieder zu Besuch, lässt sich kraulen und sagt auch zur Spezial-Müsli-Mischung ihrer Ziehmama nicht nein. Die macht damals noch Witze darüber, wie es wäre, wenn ihr Adoptivkind eines Tages mit eigenem Nachwuchs da stünde: "Das wäre ja wie in einem kitschigen Heimatfilm."

Bild: privat
Auf diesem Bild ist Fini erst wenige Tage alt.

Bild: privat
Sie war keine Woche auf der Welt als die Boxlers es fanden.

Bild: privat
Doch sie fand hier eine neue Heimat.

Bild: privat
Marie-Theres umsorgte das Kitz liebevoll.

Bild: privat
Das Fläschchen hatte sie noch von Sohn Pius daheim.

Bild: privat
Das kleine Reh trank alle drei Stunden seine Milch.

Bild: privat
Marie benutzte anfangs spezielle Ziegenmilch für Säuglinge.

Bild: privat
Frisch gestärkt traute sich das Kitz dann auch vor die Tür.

Bild: privat
Das Kitz fasste schnell Vertrauen zu seiner Ersatz-Mama.

Bild: privat
Die Liebe zwischen den beiden wuchs.

Bild: privat
Doch so ein Reh braucht viel Raum.

Bild: privat
Fini wollte gern die Welt entdecken.

Bild: privat
Und das durfte sie natürlich auch!

Bild: privat
Obwohl sie immer noch gern mit ihren "Brüdern" schmuste.

Bild: privat
Mathis (4) und das Kitz haben sich schnell angefreundet.

Bild: privat
Selfie!

Bild: privat
Und die ersten Ausflüge in den Schnee.

Bild: privat
Fini kommt immer wieder heim.

Bild: privat
Pius (2) und seine Fini.

Bild: privat
Aus dem Kitz wurde im letzten halben Jahr ein Reh.

Bild: privat
Ein Reh das bis heute immer wieder heim kommt.

Reh-Besuch mit Enkel

Dass genau das jetzt Realität geworden ist, davon ist die Oberstdorferin dann aber doch gerührt – und davon, wie ihr Reh-Zögling mit dem eigenen Nachwuchs umgeht: In den vergangenen Tagen hat sich Fini immer mal wieder auf der Wiese neben dem Haus blicken lassen – und ließ sich sogar von ihrer Ziehmama kraulen.

Für Marie-Theres Boxler steht fest: Fini muss ihren Nachwuchs selbst durchbringen. Ihr Enkel-Kitz soll von Anfang an ein Leben in Freiheit führen. Deshalb bekommt es auch keinen Namen. Leichte Oma-Gefühle sind aber trotzdem da:

"Oma und Mama in einem Jahr, das muss man auch erstmal schaffen mit 30 Jahren." Marie-Theres Boxler.

Kurzzusammenfassung

Familienbesuch vom Wild-Zögling: Reh Fini wurde mit der Flasche aufgezogen und lebt inzwischen wieder in der freien Wildbahn. Seine Ziehfamilie besucht das Tier trotzdem - diesen Sommer mit einer ganz besonders schönen Überraschung.