Neue Impfstoffe gegen Covid-19

Corona: Was sind Totimpfstoffe - und wie funktionieren sie?

Bild: Diana Polekhina / unsplash.com

In Deutschland werden bisher keine Totimpfstoffe gegen das Coronavirus verimpft - in anderen Ländern schon. Für einen Totimpfstoff könnte aber noch in diesem Jahr hier bei uns eine Zulassung beantragt werden. Aber was genau sind Totimpfstoffe und wie funktionieren sie?

Generell gibt es verschiedene Impfstoffarten, die auf ganz unterschiedliche Weise funktionieren. Nehmen wir die vier Impfstoffe, die in Deutschland gegen Covid-19 zugelassen sind:

Da gibt es zwei sogenannte Vektor-Impfstoffe, nämlich AstraZeneca und Johnson & Johnson. Und zwei mRNA-Impfstoffe: Biotech und Moderna. Demnächst soll es aber zum Beispiel auch Impfstoffe geben, die in die Kategorie "Totimpfstoffe" fallen.

Was sind Totimpfstoffe?

Totimpfstoffe - oder auch inaktivierte Impfstoffe genannt - enthalten abgetötete Krankheitserreger oder auch nur Bestandteile der Erreger. Sie können sich nicht mehr vermehren und auch keine Krankheit verursachen. Die toten Erreger oder Bruchstücke erkennt der Körper als Fremdkörper. Für die meisten Totimpfstoffe braucht es noch einen Wirkverstärker, weil die abgetöteten Erreger allein nicht ausreichen, um eine Immunreaktion auszulösen. Die erkannten Fremdkörper regen das körpereigene Abwehrsystem dazu an, Antikörper zu produzieren, ohne dass die Krankheit tatsächlich ausbricht.

Die meisten Impfstoffe gehören zur Kategorie der Totimpfstoffe, so auch die meisten Grippeimpfstoffe. Weiterhin gehören unter anderem Impfstoffe gegen Diphtherie, Hepatitis B, Polio (Kinderlähmung), Keuchhusten, Tetanus und Tollwut dazu.

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Was sind die Vorteile von Totimpfstoffen?

Totimpfstoffe können relativ schnell und in großen Mengen hergestellt werden. Ein weiteres Plus ist die lange Lagerfähigkeit. Sie können bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad Celsius mehrere Jahre lang aufbewahrt und bis zu 24 Stunden lang bei Raumtemperatur eingesetzt werden. Damit sind sie ideal, um auch in entlegenen Teilen der Erde verabreicht zu werden.

Prinzipiell sind Totimpfstoffe gut verträglich - und zwar für alle Altersgruppen und auch Risikopatienten. Und damit könnten auch Impfskeptiker abgeholt werden, die sich vielleicht noch vor den verhältnismäßig neu entwickelten mRNA-Impfstoffen fürchten. Totimpfstoffe gibt es schon lange und man kennt sie von verschiedenen anderen Impfungen.

Und einem Totimpfstoff ist es egal, was vorher geimpft wurde. Er lässt sich also auch gut als Auffrischungsimpfung nutzen.

Welche Nachteile haben Totimpfstoffe?

Totimpfstoffe haben an sich seltener Nebenwirkungen, allerdings lässt der Impfschutz im Allgemeinen mit der Zeit nach - im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen. Eine Auffrischung ist in manchen Fällen nach wenigen Jahren notwendig. Bei FSME zum Beispiel ist das je nach Alter nach drei bis fünf Jahren der Fall. Bei anderen Krankheiten wie Diphtherie oder Tetanus ist eine erneute Schutzimpfung erst nach fünf bis zehn Jahren notwendig.

Im Fall von SARS-CoV-2 ist bei diesen Vakzinen zudem ein Verstärker notwendig, um eine Immunreaktion hervorzurufen. Dieser kann grippeähnliche Symptome auslösen.

Außerdem: In Wirksamkeitstests schneiden die Totimpfstoffe schlechter ab als die mRNA-Impfstoffe - insbesondere gegen die neuen Virusvarianten.

# Welche Kandidaten gibt es und wo wird schon Totimpfstoff geimpft?

Derzeit werden vier Totimpfstoffe gegen das Coronavirus auf der Welt verimpft - einige nur in bestimmten Ländern. Weitere befinden sich noch in den Phasen der klinischen Studien. Die chinesischen Unternehmen Sinovac (mit dem Impfstoff CoronaVac) und Sinopharm haben bereits beide Totimpfstoffe entwickelt. Es wird noch einige Monate dauern, bis der erste Totimpfstoff in Deutschland verimpft werden kann.

Ausführliche Informationen zu Totimpfstoffen bekommt ihr bei BR24 im Artikel: "Corona-Impfung: Sollte man auf die Totimpfstoffe warten?"

Kurzzusammenfassung

Die meisten Impfstoffe gehören zur Kategorie der Totimpfstoffe, so auch die meisten Grippeimpfstoffe. Prinzipiell sind Totimpfstoffe gut verträglich - und zwar für alle Altersgruppen und auch Risikopatienten. Sie haben allerdings auch Nachteile.