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Heute bei den BAYERN 3 Frühaufdrehern

Kultusminister Michael Piazolo: "Corona nimmt keine Rücksicht auf Schule"

Bild: picture alliance/dpa; Montage: BAYERN 3

Das neue Schuljahr in Bayern hat begonnen - und der größte Wunsch aller Schülerinnen, Schüler und ihrer Eltern ist es, dass die nächsten Monate so normal wie möglich verlaufen. Das Kultusministerium ist dafür zuständig, dass das klappt - zumindest was mal die grundsätzlichen Rahmenbedingungen angeht. Der Chef des Kultusministeriums, Dr. Michael Piazolo, hat heute in BAYERN 3 („Sebastian Winkler und die Frühaufdreher“) erklärt, was in diesem Schuljahr anders werden soll - und muss.

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Bild: BAYERN 3

Kultusminister Michael Piazolo bei den BAYERN 3 Frühaufdrehern (links: Steffi Fischer, rechts: Sebastian Winkler)

Wir haben nie gesagt: Wir sind das Kultusministerium, wir haben die perfekte Lösung. Es sind viele neue Erfahrungen gemacht worden. Wir alle haben jetzt angefangen, mit Corona zu leben. Leider."

In den Sommerferien hat er viele Gespräche geführt, verrät Piazolo. Mit Schülerverbänden, mit Eltern, mit Lehrern. Sich Erfahrungen von vor Ort angehört. Häufig auch Tipps bekommen, von denen man jetzt einige umsetzen will. Beispiel: Schulbus. Viele BAYERN 3 Hörer beklagen sich darüber, dass es zwar ausgeklügelte Hygiene-Maßnahmen an den Schulen gibt, die Schüler aber vorher in „bumsvollen S-Bahnen und Schulbussen“ unterwegs sind. Piazolo verspricht für das neue Schuljahr einen doppelten Plan:

Zum einen: Unterrichtszeiten entzerren. Schule muss nicht immer um 8 Uhr beginnen. Sie kann auch später beginnen. Die zweite Möglichkeit ist die Verstärkung der Busse. Wir haben im Kabinett entschieden, dass es für die Kommunen zusätzliches Geld für Verstärkerbusse gibt. Trotzdem wird es natürlich immer wieder in vereinzelten Fällen dazu kommen, dass Busse zu voll sind. Aber deshalb gibt es ja auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr."

Und nicht nur dort. Die Maskenpflicht gilt zum Beginn dieses Schuljahres auch an allen weiterführenden Schulen in Bayern. Kritik an dieser Maßnahme kann er nicht nachvollziehen.

Wir schauen natürlich immer, wo Lockerungen in unserer Gesellschaft möglich sind. Wer in eine Gaststätte gehen will, der kann das tun, muss es aber nicht. Bei Schule ist das anders. Wir haben eine Schulpflicht in Deutschland, die Schüler müssen in die Schule und deswegen müssen wir hier auch besonders vorsichtig sein."

Wie verläuft das neue Schuljahr? Können Abschluss-Prüfungen im nächsten Frühjahr ganz normal stattfinden? Und wenn ja, mit dem gleichen Lernstoff wie sonst? All diese Fragen kann Piazolo nicht beantworten, weil Corona auf Schule keine Rücksicht nehme, wie er es ausdrückt. Ziel ist es, im Regelbetrieb zu bleiben. Aber niemand weiß natürlich, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Unabhängig davon nennt er im BAYERN 3 Interview drei Dinge, aus denen man in den vergangenen Monaten gelernt habe:

- An vielen Schulen soll es in den Kernfächern Brückenangebote geben, also so eine Art Nachhilfe. Hier sollen Schülerinnen und Schüler betreut werden, die auf Probe versetzt worden sind oder „die hier und da noch Schwächen haben“.

- Das Thema „Distanz-Unterricht“ ist in der Schulordnung jetzt klar geregelt, sagt Piazolo. Zum Beispiel, wie mündliche Prüfungen digital laufen können. Aber auch, wie man online mehr Struktur in den Tag der Schüler bringen kann - etwa mit einem „virtuellen Startschuss in den Tag“.

- In den nächsten Wochen und Monaten soll eine Lernplattform mit Videos online gehen - eine Art „mebisTube“. Dort können sich die Schüler Clips zu einzelnen Unterrichtsthemen anschauen, es sollen aber keine Unterrichtsstunden 1:1 abgebildet werden.

Den aktuellen Stand der Corona-Regelungen an Schulen findet ihr hier in unserem Artikel "Schule und Corona".

Kurzzusammenfassung

Nach den Sommerferien soll in den Schulen in Bayern endlich wieder geregelter Unterricht stattfinden. Aber wie wird sich der normale Schulalltag verändern? Was muss sich in Sachen Bildung dringend ändern? Was brauchen Schüler, Eltern und Lehrer jetzt? Was sind eure Lehren aus Homeschooling und Corona-Krise?