Die Bundesregierung wirbt mit augenzwinkernden Videos für das Zu-Hause-Bleiben in der Corona-Krise, in denen sie Nichtstuer auf der Couch zu Helden erklärt. Die unter dem Schlagwort „#besonderehelden“ im Internet verbreiteten Clips sorgten am Wochenende für viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien - dabei gab es Lob, aber auch kritische Reaktionen.
"Damals in diesem Corona-Winter 2020"
In den mit dramatischer Musik untermalten Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben.
"Eine unsichtbare Gefahr bedrohte alles, woran wir glaubten", sagt ein Mann, der als Anton Lehmann vorgestellt wird. "Und das Schicksal dieses Landes lag plötzlich in unseren Händen." Also hätten sie getan, was von ihnen erwartet worden sei:
"Absolut gar nichts. Waren faul wie die Waschbären. Tage- und nächtelang blieben wir auf unserem Arsch zu Hause und kämpften gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Unsere Couch war die Front, und unsere Geduld war die Waffe. So wurden wir zu Helden."
Die Videos enden jeweils mit dem Appell der Bundesregierung: „Werde auch du zum Helden und bleib zu Hause“. Der Versuch, diese Botschaft humorvoll zu verbreiten, stieß auf ein gemischtes Echo. „So stark. So herzerwärmend. Und so verdammt wichtig“, schrieb die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli auf Twitter. Eine Reihe von Nutzern des sozialen Netzwerks lobte die Aktion. Andere bemängelten hingegen etwa, dass Themen wie Einsamkeit, häusliche Gewalt oder Existenzängste in den Spots keine Rolle spielen - oder dass die eigentlichen Helden doch beispielsweise die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien.