Spontan gefragt würde wohl jeder sagen: "Klar, Brezn sind vegan!". Mehl, Malz, Hefe, Wasser, Salz - passt! Je nach Rezept gehört aber auch Fett in die Breze!
Also im Zweifel nachfragen. Für alle, denen wurscht ist, ob eine Breze vegan ist oder nicht, haben wir einen Weißwurstsalat mit Brezn-Croutons im Angebot. Und wir klären, was die klassische bayerische Breze ausmacht.
Fett in der Breze - kann sein!
Fett macht den Teig elastisch und - wir wissen es alle - es ist ein Geschmacksträger. Welche Art von Fett verwendet werden darf, ist nicht vorgeschrieben, so die Verbraucherzentrale Bayern. Traditionell wird tatsächlich Schweineschmalz eingesetzt. Inzwischen ist aber auch Pflanzenöl oder Butter weit verbreitet - entsprechend ist die Breze dann vegan oder vegetarisch. Wer darauf Wert legt, fragt im Zweifel also am besten an der Verkaufstheke nach. (Brezn aus der Tiefkühltruhe - schmecken die?)
Die EU schützt die bayerische Breze
Ihr kennt es vom Balsamico di Modena oder den Nürnberger Rostbratwürsten: das Siegel "Geschützte geographische Angabe". Und das gibt's seit ein paar Jahren auch für die bayerische Breze (beziehungsweise Brezn, Brez'n oder Brezel). Und in der entsprechenden EU-Verordnung wird dann natürlich ganz genau beschrieben, was die bayerische Breze ausmacht:
"In der Form ähnelt (und symbolisiert) die Breze zum Beten verschränkte Arme. [...] Typisch für das Aussehen einer bayerischen Laugenbreze ist die satt-glänzende, kupferbraune Krustenfarbe, zu der die beim Backen entstandenen wilden Risse im Brezenbogen einen hellen Kontrast bilden. Wertbestimmend für den Genusswert ist der laugige Geschmack in Verbindung mit dem röschen kurzen Bruch der Breze sowie die wattige, noch weiche Beschaffenheit der Krume beim Verzehr."
Klingt ein bisschen gestelzt - passt aber durchaus... Und die "wilden Risse" machen unter anderem den Unterschied zur schwäbischen oder badischen Brezel aus. Denn da wird der Bogen vor dem Backen eingeschnitten. (Kennst du schon die Breznaufschneide-Maschine?)
Weißwurstsalat
(von BAYERN 3 Hörerin Rebecca aus Haidholzen)
Für 2 Personen braucht ihr 4 Weißwürste, 1 Bund Radieschen, 1/2 Bund Schnittlauch, 1/2 Zwiebel, evtl. ein paar Käsestreifen, 2 Brezen, 1 EL süßer Senf, Essig nach Geschmack, etwas Öl, Salz und Pfeffer.
Die fertig erhitzten Weißwürste komplett auskühlen lassen, häuten und in Scheiben schneiden. Radieschen in Scheiben, Schnittlauch in Röllchen schneiden. Zwiebel würfeln. Brezen würfeln und in einer Pfanne ohne Öl wie Croutons rösten. Beiseite stellen.
Aus Senf, Öl, Essig eine Vinaigrette anrühren und mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Alles mischen – auch die Weißwurstscheiben hinzu geben.
Die Brezen-Croutons erst kurz vorm Servieren hinzu geben.