Alete erhält den Negativpreis "Goldener Windbeutel" für die "dreisteste Werbelüge des Jahres". Bei einer Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation Foodwatch stimmten die mehr als 70.000 Teilnehmer mit großer Mehrheit für einen zuckrigen Babykeks des Herstellers, wie die Organisation am Dienstag mitteilte.
Foodwatch kritisierte, Alete vermarkte das Produkt entgegen den Empfehlungen von Medizinern schon für Säuglinge ab dem achten Monat "zum Knabbernlernen", obwohl die Babykekse mit 25 Prozent Zuckeranteil sogar zuckriger seien als Leibniz Butterkekse und Karies förderten.
Alete nutzt sein positives Image bei Eltern aus, um auf Kosten der Kleinsten Kasse zu machen - das grenzt an Körperverletzung durch Irreführung" (Sophie Unger von Foodwatch)
Die Verbraucherorganisation forderte den Babynahrungshersteller auf, das Produkt vom Markt zu nehmen und sein Sortiment zu überarbeiten. Obwohl Ärzte und Ernährungsexperten von zugesetztem Zucker für Babys abrieten, habe Alete etwa 30 Prozent seiner Babyprodukte Zucker beigemischt.
Der Alete Kinderkeks gewinnt den Negativpreis "Goldener #Windbeutel" von @foodwatch_de - @martinruecker begründet die Entscheidung. pic.twitter.com/BprmNDkrht
— ARD Morgenmagazin (@ardmoma) 28. November 2017
Goldener Windbeutel für Baby-Kekse
Nach dem Start der Windbeutel-Wahl hatte Alete reagiert und Anfang November angekündigt, seine Kekse immerhin nicht länger auf der Packung als "babygerecht" zu bezeichnen. Alete versicherte der Verbraucherorganisation demnach, das Etikett zu überarbeiten und die Angabe zu entfernen. Das Unternehmen kündigte laut Foodwatch zudem eine Rezepturänderung an, will den kritisierten Keks aber auch weiterhin vertreiben - mit einer Empfehlung für Säuglinge ab dem achten Lebensmonat.